"Die Polizei soll gehen!", fleht der Nachrichtensprecher von TC Guayaquil und faltet die Hände vor der Brust. Ein maskierter Mann zielt mit einem Gewehr auf seinen Hals. Im Hintergrund fallen Schüsse, man hört Schreie, bewaffnete Männer wedeln mit Molotowcocktails vor den Kameras. Dann bringen sie Mitarbeiter des Senders ins Nachrichtenstudio und zwingen sie, sich in einer Reihe auf den Boden zu setzen. Alles wird live übertragen im größten Kanal der ecuadorianischen Hafenstadt Guayaquil am Dienstagnachmittag (Ortszeit). Anfangs wird nicht so recht klar, was die Maskierten wollen. Andere Medien berichten, sie würden von der Regierung die Aufhebung des tags zuvor verhängten Ausnahmezustands fordern sowie einen Stopp der Verlegung von Schwerverbrechern in ein Hochsicherheitsgefängnis.
Ecuador
Drogenbanden stürzen Ecuador ins Chaos – und was Europa damit zu tun hat
Präsident Noboa verhängt nach Geiseldrama den Kriegszustand über das lateinamerikanische Land und setzt nun auch Militär für die Bewachung der Gefängnisse ein