Ecuador

Drogenbanden stürzen Ecuador ins Chaos – und was Europa damit zu tun hat

Präsident Noboa verhängt nach Geiseldrama den Kriegszustand über das lateinamerikanische Land und setzt nun auch Militär für die Bewachung der Gefängnisse ein

AFP/MARCOS PIN

Ecuadorean soldiers patrol outside the premises of Ecuador's TC television channel after unidentified gunmen burst into the state-owned television studio live on air on January 9, 2024, in Guayaquil, Ecuador, a day after Ecuadorean President Daniel Noboa declared a state of emergency following the escape from prison of a dangerous narco boss. Gunshots rang out on live TV in violence-torn Ecuador as armed men carrying rifles and grenades stormed the studio shortly after gangsters vowed a 'war' against the president's plans to reclaim control from 'narcoterrorists'. (Photo by MARCOS PIN / AFP)

AFP/MARCOS PIN

"Die Polizei soll gehen!", fleht der Nachrichtensprecher von TC Guayaquil und faltet die Hände vor der Brust. Ein maskierter Mann zielt mit einem Gewehr auf seinen Hals. Im Hintergrund fallen Schüsse, man hört Schreie, bewaffnete Männer wedeln mit Molotowcocktails vor den Kameras. Dann bringen sie Mitarbeiter des Senders ins Nachrichtenstudio und zwingen sie, sich in einer Reihe auf den Boden zu setzen. Alles wird live übertragen im größten Kanal der ecuadorianischen Hafenstadt Guayaquil am Dienstagnachmittag (Ortszeit). Anfangs wird nicht so recht klar, was die Maskierten wollen. Andere Medien berichten, sie würden von der Regierung die Aufhebung des tags zuvor verhängten Ausnahmezustands fordern sowie einen Stopp der Verlegung von Schwerverbrechern in ein Hochsicherheitsgefängnis.