Zwei Jahre Ukrainekrieg

Snyder: Nur Niederlage im Ukrainekrieg kann das russische Regime brechen

Der Osteuropa-Experte Timothy Snyder warnt den Westen davor, zu glauben, dass Putin nicht besiegt werden kann. Man dürfe die Führung in Kiew nicht alleinlassen

AFP/FADEL SENNA

(FILES) A Ukrainian serviceman stands near a destroyed Russian tank in the northeastern city of Trostyanets', on March 29, 2022. Ukraine said on March 26, 2022 its forces had recaptured the town of Trostyanets', near the Russian border, one of the first towns to fall under Moscow's control in its month-long invasion. (Photo by FADEL SENNA / AFP)

AFP/FADEL SENNA

Timothy Snyder ist einer der bekanntesten Intellektuellen und zugleich Experte für osteuropäische Geschichte, insbesondere die der Ukraine. Der Professor an der Yale University und Permanent Fellow am Wiener Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) berichtete am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien von seinen Eindrücken bei der Münchner Sicherheitskonferenz vom vergangenen Wochenende. Auf die Frage, ob er von dieser Veranstaltung im Hinblick auf die defensive Lage der Ukraine und die – ungenügende – Hilfe des Westens optimistisch, pessimistisch oder gar depressiv zurückkomme, antwortete er: "Die Ukraine macht sich ganz gut, indem sie Erfolge allein – auch ohne uns – erzielt. Sie gewinnt zum Beispiel den Krieg im Schwarzen Meer, indem sie die russische Flotte beschädigt und den Weg für die Getreideexporte freihält. Das ist von essenzieller Bedeutung."