Wien – "Wir haben neun Monate später zehn Stunden an zwei Tagen über drei Sekunden gesprochen", erklärt der angeklagte Revierinspektor A. am Ende seiner Gerichtsverhandlung um Amtsmissbrauch in seinem Schlusswort. Die drei Sekunden, von denen der 34-Jährige spricht, beziehen sich auf einen Vorfall vom 7. Mai in Wien-Simmering, als ein 20-jähriger Festgenommener eine blutende Rissquetschwunde erlitt, nachdem A. dem Liegenden zweimal fest den Kopf auf den Gehsteig geschlagen hatte. Aus Sicht von Staatsanwältin Anja Oberkofler hat der unbescholtene Polizist damit seine Amtsgewalt missbraucht, Verteidiger Klaus Heintzinger meint dagegen, sein Mandant habe ordnungsgemäß gehandelt.
Gerichtsreportage
Freispruch für Polizist nach Rissquetschwunde bei Festgenommenem
Ein 34-jähriger Beamter hat im vergangenen Mai den Kopf eines Festgenommenen mehrmals auf den Gehsteig gestoßen. Am zweiten Verhandlungstag wird es emotional