Versorgungssicherheit

Abkehr von russischem Gas erfordert Investitionen in vorgelagertes Netz

E-Control sieht Versorgungssicherheit im Moment gewährleistet, fordert aber Anpassungen. Gaspreise könnten bei Wegbleiben russischer Mengen steigen

IMAGO/Rupert Oberhäuser

Werne, Nordrhein-Westfalen, Deutschland - Verdichterstadion und Pumpwerk fuer Erdgas. Open Grid Europe, Station Werne. Die OGE-Verdichterstation in Werne ist die zentrale Drehscheibe im deutschen Erdgasnetz. Mit rund 25 Milliarden Kubikmeter jaehrlich fliesst rund ein Viertel des in Deutschland verbrauchten Erdgases durch die Verdichterstation Werne. Ueber fuenf grosse Eingangsleitungen stroemt das Erdgas aus Norddeutschland, der Nordsee und den Niederlanden in die Station. Nach der Reinigung des Gases erfolgt dessen Verdichtung ueber elf Kompressoren, angetrieben durch Gasturbinen mit einer Gesamtantriebsleistung von ca. 160.000 kW. Mit Ausgangsdruecken von zu bis zu 100 bar verlassen die Gasstroeme die Station ueber acht Ausgangsleitungen

IMAGO/Rupert Oberhäuser

Europa wird sich darauf einstellen müssen, noch längere Zeit mit höheren Energiepreisen zu leben als in der Vergangenheit gewohnt. Das ist dem Umstand geschuldet, dass der Umbau des Systems von fossil auf erneuerbar teuer ist und das als Brückentechnologie deklarierte Erdgas für Unsicherheit sorgt, seitdem Russland den Energieträger als Waffe einsetzt. Die gute Nachricht: Die Abkehr von russischem Gas, wie sie die Europäische Union bis Ende 2027 anstrebt, ist laut Simulationen der Regulierungsbehörde E-Control auch in Österreich möglich, wiewohl sich das auch in den Preisen auswirken dürfte.