Stadtplanung

Klagenfurt, die Hauptstadt der Trockenschwimmer

Seit fast drei Jahren hat Klagenfurt kein Hallenbad mehr. Der Neubau entwickelt sich zu einer Groteske

Atelier Thomas Pucher

Rendering des geplanten Hallenbades, Klagenfurt

Atelier Thomas Pucher

Es war die erste Hiobsbotschaft in Christian Scheiders Bürgermeisterzeit: Kaum vier Monate im Amt, ereilte den Klagenfurter Stadtchef die Nachricht, dass das städtische Hallenbad kollabieren könnte und geschlossen werden muss. Die Statik des in die Jahre gekommenen Bades spielte nicht mehr mit, das Tragwerk war vom Chlor zerfressen. Geschehen im Juli 2021. Im Bürgermeisterbüro sollen sich daraufhin Zornesfalten in die Stirn leitender Mitarbeiter gefurcht haben. Einerseits nachvollziehbar, weil die Badbetreiber, die Klagenfurter Stadtwerke (STW), am Ende der Amtsperiode von Scheiders Vorgängerin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) erklärt hatten, dass das greise Gemäuer noch ein paar Jährchen durchhalten werde. Andererseits aber auch nicht, da Scheider bereits in seiner ersten Amtszeit (2009–2015) für ein neues Bad hätte sorgen können. Immerhin streitet die Lindwurm-Politik bereits seit 20 Jahren um ein neues Hauptstadt-Planschbecken.