Kultur kommentiert

Wiener Festwochen: Politische Profilschärfung auf heiklem Terrain

In der Antisemitismusdebatte bei den Wiener Festwochen geht es vor allem ums Ausfechten lokalpolitischer Animositäten

Heribert Corn

Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) und Wiener-Festwochen-Chef Milo Rau wollen von ihrer Einladungspolitik bei den Wiener Festwochen nicht abrücken.

Heribert Corn

"Für Antisemitismus gibt es bei den Wiener Festwochen keinen Platz." Mit diesem Bekenntnis, das an sich selbstverständlich sein sollte, musste diese Woche die Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler vor dem Wiener Gemeinderat antreten. Die Versicherung galt auch ihrer eigenen Fraktion. Denn die SPÖ hatte geschlossen mit allen Parteien für eine von der ÖVP eingebrachte Resolution gestimmt, in der das Mitwirken der Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux und des griechischen Ex-Finanzministers und Ökonomen Yanis Varoufakis bei den Festwochen kritisiert wird.