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"Verbrennungsöfen in Dachau von den Amerikanern gebaut, um Touristen zu erschrecken"

"Family Business": Sohn von Rudolf Heß leugnete Holocaust, der Enkel stellte es ins Internet - und wurde verurteilt

München – Das Amtsgericht München hat den Enkel des früheren Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß wegen Volksverhetzung zu 1350 Euro Geldstrafe verurteilt. Der 23-jährige Student hatte nach Ansicht des Gerichts im August 2000 ein Interview seines Vaters ins Internet gestellt, in dem dieser Verbrennungsöfen im Konzentrationslager Dachau leugnete. Sie seien nur von den Amerikanern gebaut worden, um Touristen zu erschrecken, hatte der Vater in dem Interview gesagt. Das Gericht erklärte am Donnerstag, der Angeklagte habe sich der Volksverhetzung schuldig gemacht, weil er die Äußerung des Vaters veröffentlicht habe. Wolf Andreas Heß hatte in dem Prozess die Aussage verweigert. Sein mitangeklagter Vater war vor drei Monaten verstorben.