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Evo Morales' 13-stündiger Aufenthalt auf dem Wiener Flughafen

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Boliviens Präsident saß 13 Stunden in Wien fest - Spanien und Frankreich hatten Morales' Maschine die Überfluggenehmigung entzogen, weil sie NSA-Aufdecker Snowden an Bord vermuteten - Argentinien und Ecuador wollen UNASUR-Sondersitzung einberufen


Dienstagnacht ist das Flugzeug von Boliviens Präsident Evo Morales unerwartet am Flughafen Wien-Schwechat gelandet. Spanien und Frankreich hatten der Maschine kurzfristig die Überfluggenehmigung entzogen. Grund war das Gerücht, dass sich der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter und Whistleblower Edward Snowden an Bord aufhielt. Morales hatte an Snowdens mutmaßlichem Aufenthaltsort Moskau eine internationale Konferenz besucht und befand sich auf dem Rückflug nach La Paz.

Morales und sein Team verbrachten die Nacht in Wien-Schwechat, hielten Pressekonferenzen ab und bekamen in der Früh Besuch von Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer und Außenminister Michael Spindelegger. derStandard.at war vor Ort und twitterte über die Ereignisse während der Nachtstunden.

Snowden nicht an Bord

Schon in der Nacht bestätigte Alexander Schallenberg, der Sprecher des österreichischen Außenministers, dass sich Snowden nicht an Bord der Maschine befand. Laut Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) hatte Bolivien eine "freiwillige Nachschau" österreichischer Beamter im Flugzeug gestattet. Morales allerdings bestritt, dass jemand an Bord gewesen sei, auch die Anwesenheit Snowdens im Flugzeug sei lediglich ein Gerücht gewesen.

Mittlerweile ist die bolivianische Präsidentenmaschine Richtung Spanien weitergeflogen. Die Flugzeit von Wien nach La Paz beträgt circa 15 Stunden. (red, derStandard.at, 3.7.2013)