Wie eng sind die Verflechtungen zwischen der FPÖ und den Identitären wirklich? Rund um diese Fragen haben sich am Donnerstagabend der frühere FPÖ-Politiker Ewald Stadler und der Rechtsextremismus-Experte Andreas Peham vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) einen spannenden Schlagabtausch geliefert. Stadler wie Peham bezeichneten die aktuellen Abgrenzungsversuche der Freiheitlichen gegenüber den Identitären als unglaubwürdig. Personell, strukturell und ideologisch gebe es viele Überschneidungen.

Warum kündigen dann Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) ebenso wie FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache an, die Verflechtungen der Identitären mit dem Attentäter von Christchruch genau prüfen zu wollen? Sogar ein Verbot der Vereinigung steht ja im Raum. "Die FPÖ hat panische Angst, dass rechts von ihr eine neue Partei entsteht", sagt Stadler. Aus diesem Grund müsse sie nun Druck aufbauen.

Ist ein Verbot sinnvoll?

Peham argumentierte, dass die Identitären als eine Art Vorfeldorganisationen für junge Freiheitliche dienten. Von ihnen könne man sich im Fall des Falles, wenn einmal eine Aktion der Identitären zu weit gehe, gut distanzieren.

Sehen Sie im Livestream, wie Stadler über die Verflechtungen der Burschenschaften mit der Bewegung spricht – und warum er strikt gegen ein Verbot ist und die Identitären auch nicht für gefährlich hält. Aber auch der Rechtsextremismus-Forscher Peham spricht sich aktuell gegen ein Verbotsverfahren aus. Moderation der Livestream-Debatte: András Szigetvari.

Weiterlesen:

FPÖ und Identitäre: Zusammen auf Demos, beim Wirt und im Büro

Regierung prüft Auflösung der Identitären – rechtlich könnte das schwierig werden

Terrorermittlungen gegen Identitären-Chef Sellner

Kommentar:

Brandgefährliche Verbindungen der FPÖ zu den Identitären

Stadler: "FPÖ hat panische Angst, dass rechts von ihr eine Partei entsteht"