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HTL-Direktorin über Schulgewalt: "Lehrer haben nicht mehr die Autorität wie früher"

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Livediskussion zwischen dem Soziologen Kenan Güngör und der Wiener Schuldirektorin Martina Mikovits nach dem Spuck-Eklat an einer Wiener HTL


Lehrer, die als Quereinsteiger an eine HTL kommen, brauchen eine fundiertere pädagogische Ausbildung, um auch mit Konfliktsituationen besser umgehen zu können. In der Schule darf bei Gewalt und Problemfällen keine Sekunde weggesehen werden. Vielmehr müssen Lehrer und Direktion nach einem fix vorgegebenen Stufenplan intervenieren, wenn Schüler gewalttätig oder aggressiv werden. Selbst ein Schulverweis darf kein Tabu sein. Und am besten gehören gerade in die Klassen mehr Mädchen.

Das ist und wäre laut der Wiener Schuldirektorin Martina Mikovits die ideale Mischung, um gewalttätige Zwischenfälle wie jene an der HTL in Ottakring zu vermeiden.

Mikovits leitet selbst eine HTL/HAK in Wien und war am Dienstag zu Gast bei einer Livediskussion im STANDARD über das Ausmaß der Gewalt an Österreichs Schulen.

Mit ihr im Studio war der Soziologe Kenan Güngör. Güngörs Befund zu den Ereignissen: Es sei paradox, aber weil die Gewalt in der Gesellschaft und auch an den Schulen tendenziell eher ab- als zunehme, bekommen drastische Fälle wie jener aus Ottakring, bei dem ein Lehrer attackiert und wiederholt gemobbt worden ist, mehr Aufmerksamkeit.

Güngör erklärte, welchen Zusammenhang er zwischen Gewalt in Schulen und dem gestiegenen Anteil an Migranten sieht. Warum er die Schüler, die den Lehrer in Ottakring angegriffen haben, von der Schule schmeißen würde? Sehen Sie dafür die Debatte als Video. Dort erklärt Mikovits, warum sie auch positive Seiten darin erkennen kann, dass Lehrer in den Klassenzimmern nicht mehr jene Autoritätspersonen sind wie vielleicht vor 30 bis 40 Jahren. (red, 7.5.2019)