Klimaschutz, Mobilität, Transparenz: Es gab am Dienstag einige Themen bei denen sich die Spitzenkandidatin der Grünen und Alternativen Studierenden (Gras) und jener der Jungen Liberalen Studierenden (Junos) im Chat mit der STANDARD-Community recht einig waren. Die grüne Kandidatin Dietlinde Oberklammer forderte, dass die Hochschulen in Kampf gegen den Klimawandel "endlich ihrer Verantwortung gegenüber uns und zukünftigen Studierenden wahrnehmen".

Nino Rohrmoser von den Pinken erklärte dazu, dass die "ÖH hier mit gutem Beispiel vorangeht und so ressourcensparend wie möglich arbeitet". Noch passiere das in der Bundesvertretung, die aktuell von VSStÖ, Gras und Flö regiert wird, nicht. "Wir setzen uns unter anderem für die Digitalisierung der ÖH-Zeitschriften ein. Damit kann Papier in der Größenordnung von ca. 5.000 Bäumen gespart werden", sagte Rohrmoser und: "Ich finde es besonders schade, dass gerade hier die Fraktionen blockieren, die mit Nachhaltigkeit werben."

Freiheit ist nicht Freiheit

Die Freiheit im Studium, die sowohl die Junos als auch die Gras fordern, wird bei den Fraktionen allerdings sehr unterschiedlich ausgelegt. Für die Gras bedeute das, dass sich "Studierende frei entfalten können und ihr volles Potenzial entwickeln", sagte Oberklammer. Das sei aber nur möglich, wenn "es keine Zugangsbeschränkungen und Studiengebühren gibt". So sollen Studierende "frei von Erwerbszwang und auch psychischen Zwang sein".

Die Junos sehen das anders: "Der freie Hochschulzugang ist leider eine Utopie", konterte Rohrmoser. Dass es Prüfungen gibt, wo der Großteil der Studierenden "rausgeprüft" wird, hält der pinke Kandidat für "asozial". Der fordert "Klarheit vor dem Studium durch faire, mehrstufige Zugangsbeschränkungen".

Fraktion und Mutterpartei

Während die Gras und die Grünen sich gegenseitig "unterstützen", aber "zwei unterschiedliche Organisationen/Parteien" sind, sind die Junos die "offizielle Studierendenorganisation der Neos und dazu stehen wir ganz offen", sagte Rohrmoser. Die Politik beider Fraktionen sei unabhängig der ihrer Mutterparteien. Die Junos sehen den Einfluss eher von der ÖH-Fraktion auf die Bundespolitik: "Uns gibt es bereits länger als unsere Mutterpartei. Das heißt, dass wir viele Positionen in der Hochschulpolitik bei den Neos eingebracht haben und dadurch auch immer wieder eine laute Stimme für die Studierenden im Parlament haben."

Ausgangslage

Neun Listen kämpfen bei den Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) von 27. bis 29. Mai bundesweit um Stimmen. Das sind alle derzeit in der Bundesvertretung, dem österreichweiten Studentenparlament, vertretenen Fraktionen.

Während die Gras seit 2001 in der Exekutive der ÖH-Bundesvertretung regiert, drücken die Junos seit ihrem Bestehen die Oppositionsbank. Bei der Wahl 2017 erreichten die Junos mit 12,6 Prozent sieben Mandate in der Bundesvertretung. Die Gras schaffte mit 15,6 Prozent neun Mandate. (ook, set, 21.5.2019)

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