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Max Lercher: "Migranten sollen auf kommunaler Ebene das Wahlrecht in Österreich erhalten"

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Was bieten die Sozialdemokraten Niedriglöhnern und Pflegerinnen? SPÖ-Politiker Max Lercher fordert einen Mindestlohn von 1.800 Euro und "schämt sich nicht", auch für ausländische Arbeiter zu kämpfen


Das Bildungssystem muss umgekrempelt werden, soziale Brennpunktschulen sollen deutlich stärker finanziell gefördert werden. Der Mindestlohn muss steigen, und zwar am besten auf 1.800 Euro – und wenn es Gewerkschaften und Unternehmen nicht selbst schaffen, das zu erreichen, dann eben per Gesetz. Schließlich: Migranten, die bisher nicht wählen dürfen, "sollen zumindest auf kommunaler Ebene das Wahlrecht in Österreich erhalten". Mit diesen Ansagen ließ SPÖ-Politiker Max Lercher, Ex-Bundesgeschäftsführer der Partei, im STANDARD-Livetalk mit Agenda-Austria-Chef Franz Schellhorn aufhorchen.

Schellhorn widersprach in mehreren Punkten, etwa beim Mindestlohn: Hier gesetzliche Vorschriften machen zu wollen sei der falsche Weg, letztlich eine Art Verstaatlichung der Lohnverhandlungen. Er warnte erneut vor Vermögenssteuern. Bei Pflegerinnen glaubt Schellhorn, dass der Markt dafür sorgen werde, dass die oft nur niedrigen Löhne der Frauen steigen: Schließlich werden immer mehr Pflegekräfte in Österreich benötigt.

Schellhorn warnt vor staatlichem Diktat bei Löhnen

Lercher dazu: "Der Markt wird das nicht richten", es brauch eine ganz neue Wertschätzung für den Berufszweig. Sehen Sie das ganze Video mit der Debatte über die Stellung des neuen Proletariats, die ausländischen Arbeitskräfte, wo die beiden Gäste in der Bildungspolitik ansetzen wollen und vieles mehr. Moderation: András Szigetvari. (red, 18.9.2019)