Wien – Am 110. Verhandlungstag im Buwog-Prozess werden ein weiteres Mal Zeugen zur Causa Linzer Terminal Tower befragt. Dort geht es um den Vorwurf der Anklage, es sei Schmiergeld geflossen. Die Angeklagten bestreiten das.

Am Mittwoch trat Herr P. in den Zeugenstand. Er war in der Terminal-Tower-Gesellschaft Manager und bei der Raiffeisen Leasing tätig. Thema am Mittwoch war mitunter die mutmaßliche Provision für Angeklagten Meischberger in Höhe von 200.000 Euro. "Es sei ein Betrag zu zahlen, um das Projekt zu beschleunigen", sagt der Zeuge. An wen der Betrag fließen sollte, wisse er nicht sicher, sagte Zeuge P. aus. "Ich glaube, an die Porr, ich weiß es nicht." Die 200.000 Euro seien "vor Beginn des Projekts, vor der Mietvertragsunterzeichnung, von der Porr ins Spiel gebracht" worden, sagt der Zeuge weiter aus.

Bereits am Dienstag war es ziemlich rund gegangen. Ex-Immofinanzchef Karl Petrikovics hat eine Stellungnahme abgegeben und dabei den Linzer Angeklagten Georg Starzer belastet. Der frühere Vorstand der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich habe von ihm die Info bekommen, dass man mehr als 960 Millionen Euro bieten müsse, um die Bundeswohnungen zu bekommen. Der Manager habe dann veranlasst, dass seine Leute auf den richtigen Preis kommen. Man hat auf das Kaufpreisangebot hingerechnet, sagte er in Richtung seines Mitangeklagten Starzer. Der wies die Darstellung des früheren Immofinanzchefs zurück. Er werde demnächst ausführlich dazu Stellung nehmen, sagte er.

Der STANDARD berichtet seit 9.30 Uhr live. (red, 2.10.2019)

Tag 110 im Buwog-Prozess: Meischberger verlangte laut Zeuge Provision