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Drei Gemeinderäte treten aus Wiener FPÖ aus und gründen eigenen Klub

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Strache sei noch kein Mitglied der "Allianz für Österreich", es gebe aber Gespräche, sagt Karl Baron. Bei der Wien-Wahl 2020 will er mit ihm zusammen antreten


Der abberufene Präsident der Freiheitlichen Wirtschaft Wien, FPÖ-Gemeinderat Karl Baron, hat am Donnerstag eine Erklärung zu seiner persönlichen Zukunft "aufgrund der aktuellen politischen Situation" abgegeben. Am Vormittag traten drei Gemeinderäte aus dem Wiener FP-Klub aus und gründeten einen eigenen Klub. Dieser soll unter dem Namen "Die Allianz für Österreich" (DAÖ) firmieren. Die bisher ausgetretenen FPÖ-Mandatare sind Karl Baron, Klaus Handler und Dietrich Kops.

Zuletzt war spekuliert worden, Baron könnte sein Gemeinderatsmandat an Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache übergeben. Baron hatte zuletzt offen Sympathien für Strache gezeigt, der derzeit jedoch noch kein Mitglied des neuen Klubs ist. Es gebe aber Gespräche, erklärte Baron bei der Pressekonferenz.

Spott von der FPÖ

FPÖ-Chef Norbert Hofer reagierte mit Spott auf die angekündigte neue Partei. "Bündnis Zukunft Ibiza hat sich gegründet und wird auch die volle Verantwortung für die Ereignisse im Nachfeld zu schultern haben", zog Hofer via Twitter einen Vergleich mit der Abspaltung des BZÖ 2005 unter dem damaligen Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider.

Die FPÖ-Spitze nahm in einer Pressekonferenz um 16 Uhr zu den Entwicklungen Stellung. Für Hofer ist damit ein "klarer Trennstrich" gezogen. Er sieht auch keine Abspaltung: "Das ist so, als würden drei Einwohner von Villach wegziehen." Strache ist jedenfalls am Freitag beim Wiener FPÖ-Parteigericht geladen. Der Ausschluss droht nun wirklich.

DER STANDARD tickerte live. (red, 12.12.2019)