Nachdem Mittwochnacht ein Mann in der hessischen Stadt Hanau neun Menschen in zwei Shisha-Bars erschossen hat, bestätigte die deutsche Bundesanwaltschaft am Donnerstag, dass der mutmaßliche Täter aus rechtsextremen Motiven gehandelt hat.

Nach Schüssen im deutschen Hanau sind laut Polizei mindestens elf Menschen tot, darunter auch der mutmaßliche Täter und seine Mutter.
Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen 43-jährigen Deutschen, der zuletzt – so Medienberichte – in Südbayern gelebt haben soll.
Unter den neun Todesopfern der Attacken sind sowohl deutsche als auch ausländische Staatsbürger. Sie waren zwischen 21 und 44 Jahre alt. Die türkische Botschaft gab bekannt, dass fünf Opfer türkische Staatsbürger waren.
Sechs Menschen sind außerdem verletzt worden, einer davon schwer.
Der mutmaßliche Täter hat Video-Botschaften und ein Manifest verbreitet, das "absurde Verschwörungstheorien" beinhaltet und auf eine "zutiefst rassistische Gesinnung hindeutet", erklärte die Bundesanwaltschaft.
Der mutmaßliche Täter war Sportschütze und hat legal Waffen besessen – er hat seit 2013 eine waffenrechtliche Besitzerlaubnis bekommen – und war in einem Frankfurter Schützenverein aktiv.
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sprach den Opfern des Angriffs ihre Anteilnahme aus. "Rassismus ist ein Gift. Der Hass ist ein Gift. Und dieses Gift existiert in unserer Gesellschaft, und es ist schuld an schon viel zu vielen Verbrechen", sagte die Kanzlerin.
Einige deutsche Spitzenpolitiker, unter ihnen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Innenminister Host Seehofer, reisten nach Hanau.

DER STANDARD berichtet live zu den Vorgängen in Deutschland. (red, 20.2.2020)

Deutsche Bundesanwaltschaft: Hanau-Attentäter hatte "zutiefst rassistische Gesinnung"