Panorama Coronavirus

Paznaun und St. Anton bleiben unter Quarantäne: Fast jeder Fünfte bei freiwilligen Tests positiv

Livebericht

Die Zahl der Infizierten in ganz Österreich bewegte sich mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit Anfang April zwischen 10.200 und 67.400, so das Ergebnis einer Sora-Studie

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das Tiroler Paznauntal und St. Anton am Arlberg werden für weitere zwei Wochen – bis zum 26. April – unter Quarantäne bleiben. Bei schwerpunktmäßigen Testungen sind bis zu 19 Prozent der Ergebnisse positiv gewesen. Rund 3.000 Tests sind in den vergangenen Tagen auf freiwilliger Basis in den Quarantänegebieten durchgeführt worden. Die hohe Anzahl an positiven Ergebnisse sei nicht zu erwarten gewesen. Rund ein Drittel der Personen hatten leichte Symptome und ließen sich sicherheitshalber testen, zwei Drittel der Personen hatten jedoch keine Symptome. Eine Entscheidung über die ebenfalls noch bis zum 13. April geltende Quarantäne über Sölden wird in den kommenden Tagen fallen.
  • Am Freitag präsentierten Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) sowie Günther Ogris und Christoph Hofinger vom Sora-Institut die Ergebnisse der Corona-Prävalenz-Studie: Demnach beträgt die Prävalenz 0,33 Prozent, hochgerechnet auf die Bevölkerung seien 28.500 Personen infiziert. Das Konfidenzintervall liegt allerdings zwischen 10.200 und 67.400 – das ist das Spektrum, in dem sich die reale Zahl der Infizierten mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit bewegt. An der Studie hatte es bereits zuvor Kritik gegeben.
  • Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sagte Freitagmittag, Österreich befinde sich "auf der sicheren Seite, was Spitalskapazitäten betrifft". Um auf dieser zu bleiben, appellierte er an die Menschen, "nichts zu riskieren", auch wenn das Wetter und Ostern zu "traditionellem Verhalten" verführe. Man gehe von 14.000 positiv getesteten Personen bis 17. April aus, hieß es auf einer gemeinsamen Pressekonferenz von Anschober und Gesundheit-Österreich-Geschäftsführer Herwig Ostermann.
  • Die Verhandlungen der EU-Finanzminister über gemeinsame Corona-Hilfen fanden am Donnerstagabend ein erfolgreiches Ende. Von dem 500 Milliarden schweren Rettungspaket sollen vor allem Italien und Spanien profitieren, Gelder sollen in die Gesundheitssysteme fließen. Beim nächsten Video-EU-Sondergipfel am 23. April sollen die Finanzminister das Paket voranbringen.
  • In der Nacht auf Freitag wurden mehrere erwartete Verordnungen kundgemacht. Sie enthalten eine Verlängerung der Ausgangsbeschränkungen bis Ende April, eine Maskenpflicht in Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln, Regeln für Hochzeiten und Begräbnisse, ein schrittweises Hochfahren des Handels und eine Ausweitung der Gesundheitskontrollen auf die Grenzübergänge zu allen Nachbarländern.
  • Für den an Covid-19 erkrankten britischen Premierminister Boris Johnson ist es am Freitag gesundheitlich weiter bergauf gegangen. Johnson war am Montag wegen seiner Covid-19-Erkrankung auf die Intensivstation verlegt worden. Die konnte er aber mittlerweile verlassen. Johnsons Aufgaben übernimmt zwischenzeitlich Außenminister Dominic Raab.
  • Die wichtigste Corona-Regel lautet: Bleiben Sie so weit wie möglich zu Hause, schränken Sie Ihre Sozialkontakte ein. Einkaufen, um die Grundversorgung zu gewährleisten, ist gestattet, der Aufenthalt im öffentlichen Raum nur allein oder mit Personen aus einem gemeinsamen Haushalt. Halten Sie die Abstandsregel von mindestens einem Meter ein.

Weitere Informationen

Die Ages beantwortet Fragen rund um das Coronavirus unter der Nummer 0800 555 621. Sollten Sie Symptome aufweisen, rufen Sie bei der landesweit gültigen Gesundheitshotline 1450 an.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Coronavirus

Die aktuellen Zahlen zum Coronavirus

Aktuelle Covid-19-Situation in Österreich (Ages)

Bestätigte Fälle und Testungen in Österreich (Gesundheitsministerium)

Hinweise zur Situation und Verhaltensregeln in mehreren Fremdsprachen (Integrationsfonds)

(red, 10.4.2020)