Österreich startet kommende Woche in allen Bundesländern ein umfangreiches Screening auf Sars-CoV-2. Gezielt sollen Personen- und Berufsgruppen angesprochen werden, in denen die Situation genauer beobachtet werden soll. Die Kosten könnten bis Jahresende rund 240 Millionen Euro betragen, hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne).
Seit Mittwoch beobachtet Anschober eine "im regionalen Bereich von uns erwartete, aber durchaus mit Sorge zu sehende Entwicklung". Die Daten aus Oberösterreich seien eine Zuspitzung, generell sei mit einer Erhöhung der Fallzahlen in der aktuellen Phase 3 im Kampf gegen das Coronavirus aber gerechnet worden, sagte Anschober am Donnerstag. Ziel sei, den Anstieg rasch wieder "einzufangen".
Bis heute ist es nicht möglich, Unterstützung aus dem für Non-Profit-Organisationen vorgesehenen Hilfsfonds zu beantragen, beklagt der Verband Sozialwirtschaft.
In Oberösterreich werden nach Auftauchen des Infektionsclusters rund um Linz und Wels die Schulen und Kindergärten für eine Woche geschlossen. 1.400 Personen sind laut Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) in Quarantäne. Insgesamt haben sich 99 Mitglieder einer Freikirche angesteckt.
Die Öffnung im Bereich Nachtgastronomie verzögert sich, sagte Gesundheitsminister Anschober am Donnerstag. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen wolle man noch etwas abwarten.
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den USA ist am Donnerstagmorgen auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden wurden 52.898 neue Ansteckungsfälle verzeichnet, gab die Johns-Hopkins-Universität bekannt. Das ist die höchste Zahl seit Ausbreitung des neuartigen Virus in den USA. Einzelne Bundesstaaten nehmen Lockerungen zurück. (red, 2.7.2020)

Corona-Screeningprogramm um 240 Millionen Euro startet, 99 Mitglieder einer Freikirche angesteckt