Panorama Coronavirus

Länder und Bezirke sollen Zusatzregeln verhängen können

Livebericht

Problematisch seien derzeit kleine private Veranstaltungen, bei denen nicht mehr auf Sicherheitsmaßnahmen geachtet werde, sagte Gesundheitsminister Anschober

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bundesregierung lud am Mittwoch Vertreter der von der Schaltung der Corona-Ampel auf Orange betroffenen Regionen zu Gesprächen. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte angekündigt, "mit ihnen gemeinsam die Situation vor Ort zu besprechen". Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sprach im Anschluss von guten Gesprächen. Anschober plädierte nach dem Ministerrat dafür, die Abstands- und Hygieneregeln wieder sehr ernst zu nehmen. Gerade bei kleineren Zusammentreffen und Feiern im privaten Bereich sei Vorsicht geboten. Nur wenn diese Maßnahmen wieder beachtet würden, könnten niedrigere Infektionszahlen erreicht werden. Nun sollen Ländern und Bezirke regional Zusatzregeln verhängen können, wenn sie es zur Eindämmung des Infektionsgeschehens als nötig erachten. Die rechtliche Absicherung soll mit Anfang Oktober stehen.
  • Die hohe Anzahl von neuen Corona-Fällen in Wien hat hat die deutsche Bundesregierung alarmiert. Aus deutschen Regierungskreisen wurde dem STANDARD bestätigt, dass Wien am Mittwochnachmittag zum Risikogebiet erklärt werden wird.
  • Für Schulen und Veranstaltungen wird die Schaltung auf Orange nichts ändern. Es seien "keine weiteren Maßnahmen erforderlich, da derzeit keine Hinweise vorliegen, dass der Bildungssektor substanziell an der Ausbreitung beteiligt ist", heißt es auf der Ampel-Website. Auch weitere Maßnahmen bei Veranstaltungen seien "nicht erforderlich". Die Kommission empfiehlt lediglich Einschränkungen von "Veranstaltungen in geschlossenen Gesellschaften ohne Sicherheitskonzept".
  • Bildungsminister Heinz Faßmann bekräftigte am Dienstag in einer Pressekonferenz, dass Schulen und Unis gelb bleiben werden. Das Infektionsgeschehen zeige, dass es "epidemiologisch vertretbar" sei, die Bildungseinrichtungen offen zu halten. Schüler, Lehrer und Eltern bräuchten jetzt vor allem Stabilität und nicht tägliche Veränderungen.
  • US-Präsident Donald Trump geht von einem wirksamen Coronavirus-Impfstoff in den nächsten drei bis vier Wochen aus. (red, 16.9.2020)