Das Wichtigste in Kürze

Die türkis-grüne Koalition plant weitere Gesetzesänderungen: Der Nationalrat soll etwa Covid-19-Tests in Arztpraxen beschließen, die von den Kassen (auf Kosten des Bundes) zu bezahlen sind. Ein entsprechender Antrag soll am Montag vom Gesundheitsausschuss in Richtung Plenum geschickt werden. Im Nationalrat fand ein Expertenhearing statt.
Innerhalb von 24 Stunden ist die Zahl der Corona-Infektionen in Österreich zuletzt um 563 gestiegen. Bisher gab es in Österreich 38.658 positive Testergebnisse. Niederösterreich liegt diesmal bei den Neuinfektionen vor Wien: Es verzeichnete 181 Neuinfektionen bei 1.552 eingemeldeten Tests. Das bedeutet, dass rund 11,7 Prozent der gemeldeten Tests auch positiv waren. Das könnte allerdings an Nachmeldungen liegen: Am Freitag gab es bei der Einmeldung der Tests mit 891 einen starken Ausreißer nach unten. In Wien gab es 172 Neuinfektionen bei 4.369 eingemeldeten Tests, was einer Trefferquote von knapp vier Prozent entspricht.
Die Corona-Krise hat in Österreich zu keinem signifikanten Anstieg häuslicher Gewalt geführt. Das gaben Innenminister Karl Nehammer und Frauenministerin Susanne Raab (beide ÖVP) am Montag bekannt. Die verhängten Annäherungs- und Betretungsverbote haben sich demnach von 886 im Februar auf 1.081 im April erhöht. Im Juli waren es 1.085, im August 1.055, im September bisher 507.
Die meisten Coronavirus-Genesenen im Alter von 15 bis 40 Jahren weisen nach ihrer Krankheit keine Antikörper auf. Das geht aus einer in Reichenau an der Rax durchgeführten Erhebung hervor. "Das ist überraschend, deckt sich aber damit, dass bei einem milden Verlauf weniger Antikörper gebildet werden", erklärte die niederösterreichische Landessanitätsdirektorin Irmgard Lechner.
Der Regierungsberater und Epidemiologe Roman Prymula wird neuer Gesundheitsminister in Tschechien. Präsident Miloš Zeman werde Prymula am Montagnachmittag ernennen, am Dienstag soll der parteilose 56-Jährige als Nachfolger des zurückgetretenen Adam Vojtěch angelobt werden, sagte Ministerpräsident Andrej Babiš am Montag der Nachrichtenagentur CTK.
München verschärft die Corona-Maßnahmen: Ab Donnerstag dürfen sich im öffentlichen Raum nur noch fünf Menschen treffen. Für private Feiern wie Geburtstage, Hochzeiten oder auch für Beerdigungen gilt künftig eine Höchstgrenze von 25 Menschen in geschlossenen Räumen und 50 Menschen bei Treffen draußen. Außerdem ordnete die Stadt eine Maskenpflicht für einzelne stark besuchte Orte wie den Marienplatz und den Viktualienmarkt an.
Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) zeigte sich Sonntagabend in der ORF-Sendung "Im Zentrum" zuversichtlich, dass eine zweite Corona-Welle verhindert werden kann. Die Regierung sei sehr professionell auf die schwierigere Situation im Herbst vorbereitet.
Am 11. Oktober finden in Wien Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen statt. An diesem Tag werden 1.494 Wahllokale von 7 bis 17 Uhr geöffnet sein. Dabei gilt etwa die Maskenpflicht und ein Ein-Meter-Abstand zu anderen. Wähler und Wählerinnen werden gebeten, einen eigenen Kugelschreiber zum Ankreuzen mitzunehmen.
Heute sind in Österreich weitere Einschränkungen in Kraft getreten. Ein Zehn-Personen-Limit gilt nun grundsätzlich "für soziale Aktivitäten in Gruppen", die in geschlossenen Räumen stattfinden. Die Sperrstunde wird generell auf 1 Uhr festgelegt – in der Gastronomie sowie bei geschlossenen Veranstaltungen, Hochzeiten und Festivitäten mit ebenso maximal zehn Personen in privat angemieteten Clubs oder Lokalitäten. (red, 21.9.2020)

Tests in Arztpraxen werden gesetzlich verankert, 563 Corona-Neuinfektionen