Panorama Coronavirus

Salzburg, Tirol und Vorarlberg verlegen Sperrstunde auf 22 Uhr vor – Wien zieht nicht mit

Livebericht

Wien und Niederösterreich belassen Sperrstunde bei 1 Uhr, obwohl sich Bundeskanzler Kurz eine Vorverlegung wünscht

Das Wichtigste in Kürze

  • Die drei westlichsten Bundesländer, Vorarlberg, Tirol und Salzburg, verlegen die Sperrstunde auf 22 Uhr vor. Die Maßnahme soll vorerst auf drei Wochen befristet sein und am Freitag in Kraft treten. Bisher mussten die Lokale um 1 Uhr schließen. Wien wird die Sperrstunde nicht vorziehen, sagte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Die Situation werde beobachtet, aber er habe derzeit keinen Grund, Restaurants und Gasthäuser früher zu schließen. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) würde sich eine frühere Sperrstunde auch in Wien und Niederösterreich wünschen.
  • Aktuell sind 403.398 Personen beim AMS gemeldet, das sind um rund 75.000 mehr als vor einem Jahr. Im Vergleich zur Vorwoche sank die Zahl der Arbeitslosen um 560. In Kurzarbeit befinden sich 296.486 Personen, um 92.000 weniger als vor einer Woche. Diese Zahlen präsentierten heute Arbeitsministerin Christine Aschbacher und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (beide ÖVP) bei einer Pressekonferenz. Am stärksten betroffen von der Arbeitslosigkeit sei nach wie vor der Tourismus, aber auch die Logistikbranche und die Freizeitwirtschaft würden leiden. Dank der Kurzarbeit seien allein im Tourismus fast 100.000 Jobs gesichert worden.
  • Die aktuellen Corona-Zahlen für Österreich (Stand Dienstag, 10 Uhr): bisher 39.303 Erkrankte, 771 verstorben und 30.312 genesen. 390 hospitalisiert, davon 75 auf Intensivstationen. 645 Neuinfektionen österreichweit. Das bedeutet, dass es weniger aktiv Infizierte gibt, aber mehr Patienten im Spital behandelt werden.
  • Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) präsentierte am Dienstag mit Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ein Pilotprojekt, bei dem an Schulen in Wien mobile Teams Gurgeltests durchführen. Die Wartezeit auf ein Ergebnis soll nicht mehr als 24 Stunden betragen. Im Rahmen des Pilotprojekts werden vier mobile Teams eingerichtet, die in die Schulen kommen – wobei ein Ausbau auf bis zu acht möglich ist. Wenn gewünscht, werde man auch den anderen Bundesländern helfen.
  • Die niederländische Regierung hat am Dienstag eine Reisewarnung für Wien und Innsbruck ausgesprochen. Wer von dort in die Niederlande zurückreist, muss ab sofort für zehn Tage in häusliche Quarantäne, heißt es in den aktualisierten Reisehinweisen der niederländischen Regierung. Grund dafür seien die gestiegenen Infektionszahlen.
  • Die türkis-grüne Koalition plant weitere Gesetzesänderungen: Der Nationalrat soll etwa Covid-19-Tests in Arztpraxen beschließen, die von den Kassen (auf Kosten des Bundes) zu bezahlen sind. Ein entsprechender Antrag wurde am Montag vom Gesundheitsausschuss in Richtung Plenum geschickt. Im Nationalrat fand ein Expertenhearing statt.
  • Aufgrund der sich zuspitzenden Corona-Krise in Großbritannien hat Premierminister Boris Johnson verschärfte Schutzvorkehrungen angekündigt. Pubs und Restaurants sollen ab Donnerstag um spätestens 22 Uhr schließen. Außerdem wird nur noch Service am Tisch erlaubt sein.
  • Die meisten Coronavirus-Genesenen im Alter von 15 bis 40 Jahren weisen nach ihrer Krankheit keine Antikörper auf. Das geht aus einer in Reichenau an der Rax durchgeführten Erhebung hervor. (red, 22.9.2020)