Panorama Coronavirus

Deutschland erklärt Tirol zu Risikogebiet, Kurz: Regionale Maßnahmen "dringend notwendig"

Livebericht

Die Schweiz setzte heute bereits Ober- und Niederösterreich auf ihre Risikoliste. In Österreich gab es 684 Neuinfektionen

Das Wichtigste in Kürze:

  • Beim Pressestatement nach dem Treffen der Landeshauptleute mit der Regierungsspitze betonte Bundeskanzler Sebastian Kurz, regionale Maßnahmen seien "dringend notwendig", forderte vor allem aber die Bundeshauptstadt Wien auf, weitere Einschränkungen vorzunehmen.
  • Deutschland erklärte Tirol, Tschechien und Luxemburg am Freitag zu Risikogebieten. Die Schweiz hatte zuvor bereits die Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich auf ihre Risikoliste gesetzt. Wien war bereits darauf.
  • Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sprach am Freitag von einer "Stabilisierung auf einem zu hohen Niveau". Bei den Neuinfektionen gebe es "zu hohe Werte für diesen Zeitpunkt, aber nicht mehr diese Zuwächse, die wir bis 17., 18. September hatten". Die verschärften Maßnahmen würden sich ab Anfang Oktober in den Zahlen niederschlagen. Anschober appellierte, "jetzt zur Corona-App des Roten Kreuzes zu greifen".
  • Ab Montag tritt in Wien eine Verordnung in Kraft, die etwa für die Gastronomie eine Registrierungspflicht vorsieht. Gäste müssen dann ihre Daten in ein Formblatt eintragen. Take-Away-Lokale sind von der Regelung nicht betroffen.
  • Die Ampel bleibt in Wien auf Orange, auch neue Bezirke werden orange eingefärbt. Die niederösterreichischen Bezirke Gmünd, Melk und Waidhofen an der Thaya werden direkt von Grün auf Orange gestellt. Zudem sind nun Krems Stadt, Wiener Neustadt Stadt, Gänserndorf, Korneuburg, Krems Land, Landeck und Schwaz orange.
  • Die niederösterreichische Landesregierung verhängt strengere Maßnahmen für orange Bezirke: In diesen Gebieten finden Sportveranstaltungen künftig ohne Besucher statt. An anderen Veranstaltungen dürfen bei zugewiesenen Sitzplätzen indoor nur noch 250 Personen und outdoor 1.000 Personen teilnehmen. Ohne Sitzplatzmanagement gelten die bundesweiten Höchstzahlen von indoor zehn Personen und outdoor 100. In der Gastronomie müssen bei Orange verpflichtend Gästelisten geführt werden. Erst wenn die Ampel auf Rot steht, wird die Sperrstunde auf 22 Uhr vorverlegt. In Kindergärten gilt erst ab Rot eingeschränkter Betrieb: Dann sollen nur Kinder hingeschickt werden, die ansonsten keine Möglichkeit zur Betreuung haben.
  • In Österreich wurden am Donnerstag 684 Neuinfektionen registriert, 309 davon in Wien und 136 in Niederösterreich. In krankenhäuslicher Behandlung befinden sich derzeit 411 Personen, davon 78 der Erkrankten auf Intensivstationen.
  • Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn mahnt die Deutschen wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen zur Zurückhaltung bei Auslandsreisen in den Herbst- und Winterferien. "Man kann ja auch Urlaub im Inland machen", sagte der CDU-Politiker.
  • Ein Schutzschirm der Regierung soll der Veranstaltungsbranche in Österreich die nötige Planungssicherheit für nächstes Jahr zurückgeben. Insgesamt 300 Millionen Euro stellte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Freitag im Ö1-"Morgenjournal" den Organisatoren von Messen, Kongressen und Tagungen in Aussicht für den Fall, dass lange geplante Veranstaltungen wegen der Corona-Krise gar nicht oder sehr eingeschränkt stattfinden können. In diesem Fall will der Bund nicht stornierbare Kosten, etwa für Miete, Technik oder Personal, ersetzen. (red, 25.9.2020)