Panorama Wien

Liveticker-Nachlese zur Wien-Wahl: Zugewinne für SPÖ, ÖVP, Grüne und Neos, FPÖ stürzt ab, Strache-Einzug unwahrscheinlich

Liveticker

Die SPÖ ist mit rund 42 Prozent klar voran. Die ÖVP übernimmt den zweiten Platz, die Grünen liegen bei rund 14 Prozent. Die Neos überholen die FPÖ, die nur noch auf Platz fünf kommt. Das Team HC verpasst den Einzug


Nach dem monatelangen Wahlkampf hat Wien am Sonntag einen neuen Gemeinderat und 23 neue Bezirksvertretungen gewählt. Nach der Trendprognose um 17 Uhr wurde kurz nach 18 Uhr die erste Hochrechnung von Sora samt Wahlkartenschätzung veröffentlicht.

Demnach liegt die SPÖ bei rund 42 Prozent, die FPÖ stürzt auf ein einstelliges Ergebnis ab. Die ÖVP erringt Platz zwei mit knapp 19 Prozent, die Grünen stehen dahinter laut Hochrechnung bei rund 14 Prozent. Die Neos kommen auf knapp acht Prozent und liefern sich mit der FPÖ ein Rennen um den vierten Platz. Das Team HC schafft den Einzug den bisherigen Zahlen zufolge nicht.

Kleinstparteien bleiben draußen, niedrige Wahlbeteiligung

Die übrigen Kleinstparteien verpassen den Einzug klar. Links und die Bierpartei kommen jeweils auf etwa zwei Prozent, SÖZ auf 1,6 Prozent.

Die Wahlbeteiligung lag bei 62,6 Prozent, wobei es sich hierbei neben den bisher ausgezählten Stimmen der Urnenwahl auch um eine Schätzung handelt, wie viele der ausgestellten Wahlkarten gültig ausgefüllt wurden. Sollte es dabei bleiben, würde es sich um die zweitniedrigste Wahlbeteiligung seit 1945 handeln.

Ludwig will sich nicht auf Koalitionspartner festlegen

Wie es nach der Wahl weitergeht, lässt Bürgermeister Michael Ludwig auch nach den ersten Hochrechnungen am Sonntag offen. Abgesehen von den Parteien, die er zuvor schon ausgeschlossen hat – die FPÖ und das Team HC Strache –, will die SPÖ mit allen Parteien, also dem bisherigen Koalitionspartner, den Grünen, der ÖVP und den Neos Gespräche führen.

Wahlkartenrekord

Was die Berechnungen heuer schwierig macht: Viele hatten bereits vor Sonntag gewählt. Noch nie gab es in Wien so viele Personen, die mit einer Wahlkarte abgestimmt haben. Experten rechnen damit, dass bis zu 40 Prozent der abgegebenen Stimmen Briefwahlstimmen sein werden. Ein Endergebnis gibt es aus diesem Grund am Sonntag noch nicht. (brun, ook, 11.10.2020)

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