Die Expertenkommission kritisierte in ihrem Bericht auch das Gesundheitsministerium und Bundeskanzler Kurz
Das Wichtigste in Kürze
- Die sechsköpfige Expertenkommission zur Untersuchung des Corona-Krisenmanagements in Ischgl hat am Montag ihren Bericht präsentiert. Dem Kommissionsvorsitzenden Ronald Rohrer zufolge wurde im Corona-Management durch das Land Tirol bestimmt nicht "alles richtig gemacht".Er zeigte eine Reihe von Verfehlungen auf, etwa dass die lokalen Behörden schlecht vorbereitet waren (hier hätte auch das Gesundheitsministerium früher reagieren müssen), keine Evakuierungspläne in Pandemiefragen hatten und durch "Fehleinschätzungen" zu spät handelten. Auch die Rolle des Ischgler Bürgermeisters, der zwei Tage wartete, um die Lifte zu schließen, dies aber unverzüglich hätte tun sollen, wurde scharf kritisiert. Neben einer scharfen Kritik der Öffentlichkeitsarbeit des Landes blieb auch viel Kritik an Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hängen. Er habe durch seine voreilige Kommunikation der Quarantäne für Chaos gesorgt.
- Angesichts steigender Fallzahlen müssen Bars, Restaurants und Clubs in Tschechien ab Mittwoch zusperren, der Großteil der Schulen stellt auf Heimunterricht um.
Von Sonntag auf Montag wurden 979 Neuinfektionen in Österreich registriert. Die meisten neuen Fälle gab es wieder in Wien (327), dahinter folgen Niederösterreich (170), Oberösterreich (130) und Tirol (124). - Das Land Salzburg hat am Sonntagabend ein Veranstaltungsverbot für den gesamten Tennengau beschlossen. In der Gemeinde Kuchl wird darüber hinaus die Sperrstunde auf 17 Uhr vorverlegt. Die Maßnahmen gelten ab Dienstag bis vorerst Montag, 26. Oktober, 24 Uhr.
- US-Seuchenexperte Anthony Fauci sieht sich in einer Wahlwerbung für den US-Präsidenten Donald Trump falsch zitiert.
- Aus dem Gesundheitsministerium heißt es als Reaktion auf einen "ZiB"-Bericht von Samstagabend, dass kein neuerlicher Lockdown geplant sei. Es sei aber möglich, dass es in den kommenden Tagen zu einer Verschärfung der bundesweiten Maßnahmen bezüglich Maskenpflicht und Veranstaltungen kommen wird. Eine Verlängerung der am 24. Oktober beginnenden einwöchigen Herbstferien ist im Bildungsministerium kein Thema.
- Slowenien nimmt Tirol und Vorarlberg von der roten Liste. Einreisebeschränkungen nach Slowenien gelten weiterhin für Wien. (red, 12.10.2020)