Die aktuelle Präsidentenwahl gilt als Schicksalswahl für die USA. Der Wahlkampf war einer der härtesten der vergangenen Jahrzehnte, und auch der Weg zum Wahlsieg ist ungewöhnlicher denn je.

Der Politologe Peter Filzmaier hat die vergangenen US-Wahlen regelmäßig vor Ort beobachtet. Diese Jahr tut er dies wegen der Corona-Pandemie ausnahmsweise aus der Distanz, aber mit nicht minder großem Interesse.

Spannende Fragen

Am Donnerstag nach der Wahl war er im STANDARD-Chat zu Gast und analysiert den Zustand der USA, des Wahlsystems und der demokratiepolitischen Lage. Das Schreckensszenario eines Bürgerkriegs hält er für Kriegsrhetorik, das Demonstrationsrecht gelte jedenfalls auch für Trumpanhänger.

Sollte es zu einer Pattsituation bei den Wahlleuten geben, könnte es noch einmal sehr haarig werden, so Filzmaier. Aus diesem Grund sei es für Biden durchaus wichtig, nicht "nur" Arizona und Nevada zu gewinnen, und die kleinstmögliche Mehrheit bei den Elektoren zu haben. Dass Pennsylvania auch an Biden geht, hält Filzmaier zumindest für wahrscheinlich. hält.

Die nun eingereichten Klagen der Trump-Anwälte sollten jedenfalls bis zum Electoral College im Dezember abgeschlossen sein, sonst wäre man am Rande der Verfassungskrise.(red, 5.11.2020)

Peter Filzmaier im Chat: "Unbestritten ist, dass es viele Schrottumfragen gibt"