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Prozess gegen Sigrid Maurer: Bierwirt zieht Klage zurück

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Die Privatanklage ist zurückgezogen. Der Richter hat die Verhandlung geschlossen


Wien – Der Prozesstag am Mittwoch in der Causa Bierwirt gegen die Grüne Sigrid Maurer dauerte lediglich knapp zehn Minuten. Das auch nur deshalb, weil Journalisten "Willi" vor dem Gerichtssaal bereits mit Fragen löcherten und die Sitzung etwas verspätet begann. Doch fehlte beim Durchzählen: der Bierwirt selbst. Er sollte auch nicht mehr auftauchen.

Sein neuer Anwalt Gregor Klammer verkündete, dass der Wiener Lokalbetreiber die Privatanklage gegen Maurer zurückzieht. Das überlas der Richter sogar zunächst. Die grüne Klubchefin wurde freigesprochen, der Bierwirt muss die Prozesskosten tragen. Der Freispruch ist formal nicht rechtskräftig.

Zur Erinnerung: Maurer war in diesem Prozess wegen übler Nachrede angeklagt, weil sie die Identität des Bierwirts samt der obszönen Facebook-Nachrichten geoutet hatte.

Und wer ist noch mal "Willi"? Der Bierwirt zog im vergangenen September beim Prozess ein Schriftstück aus der Hosentasche. Laut diesem gestand "Willi", im Jahr 2018 die obszönen Nachrichten über den Facebook-Account des Bierwirts an Maurer verschickt zu haben. Der vielgesuchte Mann hat laut eigenen Angaben keinen Facebook-Account und will auch die Nachrichten nicht geschrieben haben, wie er am Rande der Sitzung am Mittwoch mitteile. (jan, 17.1.2021)