Das Wichtigste in Kürze:

Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will gemeinsam mit den USA, Kanada und Großbritannien "Putins Kriegsmaschinerie zerstören", wie sie Samstagnacht sagt. Dazu werden russische Banken aus Swift ausgeschlossen, die Vermögen der russischen Zentralbank blockiert und die Gelder von Oligarchen eingefroren. Den Vorschlag will sie nun den Staats- und Regierungschefs vorlegen.
Die EU-Staaten dürften sich gemeinsam auf ein Flugverbot für Maschinen von russischen Linienflügen geeinigt haben. Bereits zuvor hatten neun Länder eigenständig ein Flugverbot verhängt.
Der Kreml hat am Samstag mitgeteilt, dass die Ukraine Friedensverhandlungen abgebrochen habe. Deshalb werde nach einer Pause am Freitag die Offensive am Samstag wieder fortgesetzt. Ein Berater des ukrainischen Präsidenten wies dies zurück. Er bezeichnete er als "kategorisch falsch", dass die russische Armee ihre Truppenbewegungen pausiert habe und Kiew die Verhandlungen gestoppt habe. Der Kreml hatte sich am Freitag zu Verhandlungen in der belarussischen Hauptstadt Minsk bereit erklärt, die Ukraine will sie in Warschau führen.
Seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am Donnerstag haben nach Angaben aus Warschau rund 115.000 Menschen aus der Ukraine die Grenze zu Polen überquert. Mehr als 30.000 Flüchtlinge sind bereits in Rumänien angekommen, die Slowakei hat die "Ausnahmesituation" ausgerufen.
Am Samstag in der Früh wurde von Bombenangriffen in Kiew berichtet. Im Regierungsviertel der Stadt wurden Schüsse gehört. Bereits in den vergangenen Tagen wurde hauptsächlich am Stadtrand gekämpft. Die ukrainische Regierung gibt an, die Lage in Kiew unter Kontrolle zu haben.
In mehreren Städten gab es am Samstagmorgen Raketenangriffe und Bombenalarm, darunter Cherson, Mykolajiw, Odessa und Mariupol im Süden, aber auch in Lwiw, Lutsk und Uman.
Offenbar bereitet die russische Armee eine Offensive auf die zweitgrößte Stadt Charkiw vor und russische Soldaten nähern sich dem Atomkraftwerk Saporischschja, einer essentiellen Energiequelle für die Ukraine.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Samstag ein Video über Twitter veröffentlicht, in dem er klarstellt: "Wir werden unsere Waffen nicht niederlegen." Laut "Washington Post" hat er ein US-Evakuierungsangebot abgelehnt.
In der Debatte über einen Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem Swift zeichnet sich Zustimmung in den Reihen der EU ab. Ungarn und Italien haben Unterstützung für diese Sanktion signalisiert. Auch Deutschland will dem nicht mehr im Wege stehen. Nach dpa-Angaben könnten sich EU und USA noch am Wochenende darauf verständigen.
Deutschland genehmigt den Export deutscher Waffen an die Ukraine. Bislang hat Berlin alle Waffenexporte an die Ukraine prinzipiell abgelehnt, da es sich um ein Krisengebiet handelt.
Der Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien und der Putin-Verbündete Ramsan Kadyrow hat am Samstag bestätigt, dass er eigene Kampfeinheiten in die Ukraine geschickt habe. (red, 26.2.2022)

Von der Leyen: "Putin zerstört auch die Zukunft seines Landes"