Das Wichtigste in Kürze:

Das russische Außenministerium wirft Bundeskanzler Karl Nehammer "emotionale antirussische Rhetorik" vor, Außenminister Alexander Schallenberg (beide ÖVP) soll "absurde Anschuldigungen" erhoben haben.
Nachdem Moskau Samstagmorgen zunächst eine Feuerpause für Mariupol und Wolnowacha angekündigt hatte, gingen die Angriffe auf Mariupol am späten Abend weiter. Das Rote Kreuz gab bekannt, dass deshalb am Samstag keine Evakuierung stattfinden wird.
Die dritte Verhandlungsrunde zwischen der Ukraine und Russland wurde für Montag angesetzt.
Der israelische Premierminister Naftali Bennett ist am Samstag überraschend zu einem knapp dreistündigen Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gekommen. Anschließend flog er zu Beratungen mit dem deutschen Kanzler Olaf Scholz nach Berlin.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einem Telefonat mit US-Senatoren darum gebeten, der Ukraine Flugzeuge osteuropäischer Staaten zur Verfügung zu stellen. Zuvor hatte er die Entscheidung der Nato, keine Flugverbotszone über der Ukraine einzusetzen, scharf kritisiert. Damit gebe die Nato "grünes Licht für die weitere Bombardierung" in der Ukraine. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte nach dem Treffen der Mitglieder des Verteidigungsbündnisses angekündigt, dass keine Flugverbotszone errichtet werde.
Russland hat am Freitagabend den Zugang zum sozialen Netzwerk Facebook blockiert. Andere Netzwerke waren schon zuvor gesperrt worden.
Russland stellt die Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russischen Streitkräfte unter drastische Strafen. Es drohen hohe Geldbußen und bis zu 15 Jahre Haft. Seit der Ankündigung haben sich mehreren Sender internationale Sender vorrübergehend aus Russland zurückgezogen.
Im größten Atomkraftwerk Europas, dem ukrainischen AKW Saporischschja, ist es in der Nacht auf Freitag durch russischen Beschuss zu einem Brand in einem Schulungsgebäude gekommen. Das Feuer wurde in den Morgenstunden gelöscht. Die Strahlungswerte sind laut Angaben ukrainischer Behörden normal, aktuell sei keine Gefahr zu erwarten. Russland hat die Kontrolle über das Kraftwerk erlangt.
Die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine beläuft sich nach Angaben der Uno-Organisation für Migration (IOM) inzwischen auf 1,25 Millionen. Davon seien allein etwa 672.000 nach Polen geflohen, etwa 194.000 nach Moldau und etwa 133.000 nach Ungarn, sagte ein IOM-Sprecher am Freitag in Genf. (red, 5.3.2022)

Russisches Außenministerium kritisiert Nehammer und Schallenberg scharf