Wichtige Kühlung der Abklingbecken in den havarierten Reaktoren ist vorerst gesichert. Mindestens 35 Tote nach russischem Angriff auf Militärgelände nahe Lwiw
Das Wichtigste in Kürze:
- In der Nacht auf Sonntag wurden Explosionen in der Nähe der westukrainischen Stadt Lwiw gemeldet. Getroffen wurden unter anderem ein Truppenübungsplatz nahe der polnischen Grenze, wo laut der ukrainischen Regierung auch ausländische Ausbildner tätig waren. Dabei gab es mindestens 35 Tote und Dutzende Verletzte. Hinweise auf ausländische Opfer gab es zumindest von ukrainischer Seite vorerst nicht, auch wenn Russland von bis zu 180 getöteten ausländischen Söldnern sprach.
- Das havarierte AKW in Tschernobyl wird wieder regulär mit Strom versorgt und muss für die wichtige Kühlung von radioaktivem Material nicht länger auf Notstromaggregate zugreifen. Müde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellten aber offenbar einige Reparaturen ein, nachdem die russischen Besatzer schon seit Wochen keinen Schichtwechsel erlauben.
- Nach Medienberichten wonach Moskau bei Peking um Unterstützung mit militärischen Gerätschaften anfragte, versuchte die chinesische Botschaft in Peking zu beruhigen. Die Lage sei sehr angespannt, aber man wolle keinesfalls die Situation eskalieren lassen.
- Heftige Kämpfe wurden vor allem aus dem Osten und dem Süden des Landes gemeldet. Evakuierungen aus Mariupol sind erneut gescheitert.Satellitenbilder zeigen unter anderem massive Gebäudeschäden in der Stadt. Bei der Evakuierung eines Dorfes östlich von Kiew sind laut ukrainischem Militärgeheimdienst sieben Bewohner getötet worden.
- Die "New York Times" haben den Tod eines Journalisten in der Ukraine bestätigt. Er war im Kiewer Vorort Irpin im Einsatz, allerdings nicht für die US-Zeitung.
- In den von Russland besetzten Gebieten ist es nach der Entführung des Bürgermeisters von Melitopol erneut zu einer Entführung eines Stadtchefs durch russische Truppen gekommen.
- Die österreichische Bundesregierung bestellt General Michael Takács zum Flüchtlingskoordinator, gab Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) in einer Aussendung bekannt.
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ortet einen neuen Ansatz Russlands in den Gesprächen und will den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Jerusalem treffen. Er hat Israel um Vermittlung gebeten. Russische Medien berichten von Bewegung in Gesprächen. Am Sonntag besuchte er verwundete Soldaten in einem Kiewer Militärspital.
- Belarus dementierte am Samstag sich der russischen Invasion anschließen zu wollen.
- Wie man Flüchtlingen in der Ukraine und in Österreich jetzt helfen kann: eine Liste der Möglichkeiten. (red, 13.3.2022)