Das Wichtigste in Kürze:

Russland will die Kampfhandlungen bei Kiew "drastisch reduzieren". Das gab das Verteidigungsministerium bekannt. Man wolle so Verhandlungen ermöglichen. Erste Indizien sprechen laut US-Offiziellen dafür, dass die Ankündigung tatsächlich umgesetzt wird. Das US-Pentagon und zuletzt auch noch das Weiße Haus waren aber skeptisch und warnten gar vor einer Finte
Die Ukraine und Russland sind am Dienstag für eine neue Verhandlungsrunde in Istanbul zusammengekommen, die zu Mittag endete. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich vorab bereit zu Kompromissen, bei den Gesprächen schlug Kiew ein System für Sicherheitsgarantien und Neutralität vor.
Im aktuellen Geheimdienstbericht des britischen Verteidigungsministeriums ist von erfolgreichen ukrainischen Gegenangriffen außerhalb von Kiew die Rede.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba riet vor der neuen Verhandlungsrunde in Istanbul allen, vor Ort möglichst nichts zu sich zu nehmen und keine Oberflächen zu berühren. Zuvor hatte Kiew einen Medienbericht zurückgewiesen, wonach der russische Oligarch Roman Abramowitsch und mindestens zwei Gesandte der ukrainischen Seite nach einem Treffen Vergiftungssymptome zeigten. Auch die US-Geheimdienste gehen nicht von einem Giftanschlag aus, sondern sprechen von "umweltbedingten" Symptomen.
Amnesty International prangerte bei der Präsentation seines Jahresberichts russische Kriegsverbrechen in der Ukraine an. Russland nahm indes zwei ukrainische Soldaten fest denen ebenfalls Kriegsverbrechen vorgeworfen werden.
US-Präsident Joe Biden hat seine umstrittene Äußerung verteidigt, wonach der russische Staatschef Wladimir Putin wegen des Ukraine-Kriegs "nicht an der Macht bleiben" könne.
Die Kreml-kritische Zeitung "Nowaja Gaseta" stellt ihre Arbeit wegen Drucks durch die russische Medienaufsicht vorerst ein.
Die Stadt Irpin bei Kiew ist ihrem Bürgermeister zufolge wieder komplett in ukrainischer Hand. Die ukrainische Hafenstadt Mariupol steht Behördenangaben zufolge vor einer humanitären Katastrophe.
Wie Sie Flüchtlingen in der Ukraine und in Österreich jetzt helfen können: eine Liste der Möglichkeiten. (red, 29.3.2022)

US-Pentagon skeptisch bezüglich russischem Teilabzug in der Nähe Kiews