Das Wichtigste in Kürze:

Im nordwestlichen Kiewer Vorort Butscha wurden nach dem russischen Abzug zahlreiche Leichen in einem Massengrab und auf offener Straße entdeckt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach bei seinem Besuch am Montag von einem "Kriegsverbrechen". Die Fortsetzung der Gespräche mit Russland sei nun schwieriger. Moskau bestreitet jegliche Verantwortung.
Satellitenbilder zeigen das Gelände nahe einer ukrainischen Kirche in Butscha, wo das Massengrab entdeckt wurde.
Die Bilder aus Butscha riefen internationale Kritik hervor. Deutschlands Kanzler Olaf Scholz (SPD) kündigte am Sonntagabend neue Sanktionen gegen Russland an. Der französische Präsident Emmanuel Macron spricht von "klaren Hinweisen" auf russische Kriegsverbrechen in Butscha und fordert neue EU-Sanktionen gegen Russland. Die Vereinigten Staaten bereiten ein neues Maßnahmenpaket vor und wollen es noch diese Woche präsentieren.
Nicht mehr erwünscht sind in Deutschland 40 russische Diplomaten: Sie müssen in den kommenden Tagen Berlin verlassen, wie die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Montag mitteilte. Auch Litauen weist den russischen Botschafter aus. Und Frankreich schickt ebenfalls mehrere russische Diplomaten außer Landes.
Im Westen und Süden der Ukraine gehen die Kämpfe weiter: Ternopil, Cherson und Odessa werden angegriffen. Die ukrainischen Behörden rechnen damit, dass Russland vor allem den Osten der Ukraine angreifen wird.
Wie Sie Flüchtlingen in der Ukraine und in Österreich jetzt helfen können: eine Liste der Möglichkeiten. (red, 4.4.2022)

Selenskyj in Butscha: "Welt wird das als Genozid anerkennen"