Das mit Russland verbündete Belarus versetzt seine Armee in erhöhte Alarmbereitschaft und erwartet russische Truppen für einen gemeinsamen Einsatz an der Ukraine-Grenze
Das Wichtigste in Kürze:
- Belarus versetzte am Freitag seine Truppen in erhöhte Alarmbereitschaft. Seit Wochen gibt es Spekulationen über einen Kriegseintritt des Russland-Verbündeten. Am Nachmittag verkündete Minsk, dass das Eintreffen russischer Truppen für einen gemeinsamen Einsatz an der Ukraine-Grenze unmittelbar bevorstehe – ohne einen genauen Zeitpunkt zu nennen.
- Bei einer Pressekonferenz am Rande des Astana-Gipfels in Kasachstan verneinte Kreml-Chef Wladimir Putin, Reue hinsichtlich des Kriegs in der Ukraine zu verspüren, der in Moskau weiterhin nur "Spezialoperation" genannt wird. Dennoch entschärfte Putin vergleichsweise seine Tonlage nach den anhaltenden Raketenangriffen der vergangenen Tage: "Wir haben es uns nicht zum Ziel gemacht, die Ukraine zu zerstören." Derzeit seien keine weiteren massiven Schläge in der Ukraine geplant, sagte Putin und kündigte außerdem das baldige Auslaufen der Teilmobilmachung an.
- Am Donnerstag hatte Putin die Türkei als Knotenpunkt für Gaslieferungen nach Europa vorgeschlagen. Sein türkischer Amtskollege Recep Tayyip Erdoğan kündigte am Freitag die Errichtung eines entsprechenden Umschlagplatzes an.
- Erste Evakuierte aus der südukrainischen Region Cherson sollen am Freitag in Russland eintreffen. Der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef hat den Bewohnern geraten, sich vor potenziellen ukrainischen Raketenangriffen in Sicherheit zu bringen. Die Ukraine spricht von Deportationen.
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) Untätigkeit bei der Wahrung der Rechte ukrainischer Kriegsgefangener vor. Das IKRK beklagt fehlenden Zugang zu Gefängnissen.
- Am Donnerstag haben die Nato-Staaten bei einem als geheim eingestuften Treffen über eine Antwort auf Putins Drohung mit Atomwaffen im Krieg gegen die Ukraine gesprochen. Am Rande des Treffens unterzeichneten 14 europäische Nato-Staaten eine Absichtserklärung für die gemeinsame Beschaffung von Luftabwehrsystemen.
- Die UN-Vollversammlung hat in der Nacht auf Donnerstag die Annexionen Russlands in der Ukraine mit überwältigender Mehrheit verurteilt.
- Wenn Sie die gestrigen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine nachlesen wollen, finden Sie hier den Livebericht von Donnerstag.
- Wie Sie Flüchtlingen in der Ukraine und in Österreich jetzt helfen können: eine Liste der Möglichkeiten. (red, 14.10.2022)