Das Wichtigste in Kürze:

Der von Russland eingesetzte Verwaltungschef in der besetzten Region Cherson, Kirill Stremousow, signalisiert den Rückzug russischer Truppen aus Gebieten westlich des Flusses Dnjepr. Kiew hält sich bedeckt und warnt: Bei den angeblichen Rückzugsplänen könne es sich um eine Falle handeln. Westliche Kreise erwarten offenbar den Rückzug Russlands aus der Stadt Cherson.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat eigenen Angaben zufolge bei ihren Untersuchungen an drei ukrainischen Standorten keine Indizien für die sogenannten schmutzigen Bomben gefunden, an denen Kiew laut Moskau arbeiten soll. Die Ukraine, die die russischen Vorwürfe zurückweist, hatte um die Inspektion angesucht.
Am Donnerstag haben sieben Frachter mit Agrarprodukten ukrainische Häfen am Schwarzen Meer verlassen. Russland hatte zuvor am Mittwoch den Ausstieg aus dem Getreideabkommen rückgängig gemacht. Moskau will sich allerdings nicht festlegen, ob es das zunächst nur bis zum 19. November geltende Abkommen mit der Ukraine verlängert. Der Einfluss einer Blockade auf die Lebensmittelmärkte ist groß und könnte in zahlreichen asiatischen und afrikanischen Ländern zu einer Hungersnot führen.
Nach russischen Angriffen auf ukrainische Energieinfrastruktur am Mittwoch wurde das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine vom Stromnetz getrennt. Das AKW wird nur noch über Dieselgeneratoren versorgt.
Laut westlichen Regierungsquellen sollen bisher rund 400.000 Menschen wegen Russlands Teilmobilmachung aus dem Land geflohen oder untergetaucht sein.
Wie Sie Flüchtlingen in der Ukraine und in Österreich jetzt helfen können: eine Liste der Möglichkeiten.
Hier finden Sie den Livebericht von Mittwoch zur Nachlese. (red, 3.11.2022)

Cherson-Besatzungschef: Russische Einheiten vor Rückzug von Dnjepr-Westufer