Mikl-Leitner will Landeshauptfrau bleiben und sowohl mit FPÖ als auch SPÖ ein Arbeitsübereinkommen schließen
Die ÖVP hat bei der Landtagswahl in Niederösterreich einen massiven Stimmenverlust erlitten. Laut dem vorläufigen Endergebnis mit Wahlkartenprognose kommt die Volkspartei auf nur mehr 39,9 Prozent – nach 49,6 Prozent im Jahr 2018. Die FPÖ erreicht demnach 24,2 Prozent und überholt die SPÖ, die verliert und auf 20,6 Prozent kommt. Die Grünen erreichen 7,6 Prozent, die Neos 6,7 Prozent.
Mit den Einbußen verliert die ÖVP nicht nur die bisher gehaltene Mandatsmehrheit im Landtag klar, sondern büßt auch die Mehrheit in der Landesregierung ein: Sie kommt nur mehr auf vier der neun Landesregierungssitze. Bisher hielt die ÖVP bei sechs. Die 39,9 Prozent bedeuten auch den historischen Tiefststand, der bisher bei 44,2 Prozent lag.
Die FPÖ hat in einem ersten Statement bereits eine Zusammenarbeit mit ÖVP-Landeschefin Johanna Mikl-Leitner ausgeschlossen. Auch zur Landeshauptfrau werde man sie nicht wählen, sagte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz. Mikl-Leitner kündigte inzwischen an, sie wolle mit FPÖ und SPÖ ein Arbeitsüberkommen schließen und Landeshauptfrau bleiben.
Keine personellen Konsequenzen bei der SPÖ
SPÖ-Spitzenkandidat Franz Schnabl wollte nach dem Abrutschen seiner Partei nichts von Personaldiskussionen wissen. "Jene, die spekulieren, machen die Arbeit der ÖVP", sagte der Landesvize zur APA. Generell habe er ein lachendes und ein weinendes Auge. Positiv sei, dass die ÖVP-Absolute gefallen sei. Negativ, dass die Sozialdemokraten "nicht stärker" geworden seien. (APA, red)
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