Das Wichtigste in Kürze:

Nachdem die Wagner-Truppen von Jewgeni Prigoschin in der Nacht auf Samstag in russisches Territorium eingedrungen und immer weiter in Richtung Moskau vorgerückt waren, kam am Samstagabend die Meldung über den Rückzug: Prigoschin beorderte seine Wagner-Truppen zurück in ihre Stützpunkte.
Kreml-Sprecher Dimitri Peskow verkündete Samstagabend den Deal, durch den Prigoschins Marsch auf Moskau beendet wurde: Die beteiligten Wagner-Kämpfer würden strafrechtlich nicht verfolgt, jene die sich von Beginn an nicht an dem vermeintlichen Putschversuch beteiligt haben, würden teilweise in die reguläre Armee aufgenommen und auch das Verfahren gegen Prigoschin selbst wird eingestellt, er muss das Land aber verlassen und geht nach Belarus.
Zuvor war der Machtkampf zwischen Prigoschin und dem russischen Präsident Wladimir eskaliert: Nach Angaben Prigoschins sollen seine Truppen in der Nacht auf Samstag einen russischen Militärhubschrauber abgeschossen und auf russisches Territorium vorgerückt sein. Er meldete unter anderem die Kontrolle über Militäreinrichtungen in der Stadt Rostow-am-Don sowie in der Stadt Woronesch. Er forderte die Bevölkerung Russlands auf, sich seinen Kämpfern anzuschließen.
Moskau hatte sich auf etwaige militärische Auseinandersetzungen in der Stadt vorbereitet: Während im Süden der Stadt Medienberichten zufolge bewaffnete Soldaten und Polizisten Positionen bezogen, erklärte Bürgermeister Sergej Sobjanin den Montag zum arbeitsfreien Tag, "um Risiken zu minimieren". Der Bürgermeister rief die Bevölkerung zudem auf, sich möglichst nicht durch die Stadt zu bewegen.
Putin sprach in einer Fernsehansprache von Verrat und einem "Stich in den Rücken" mit Blick auf das Vorgehen Prigoschins. Er kündigt harte Maßnahmen an. Wer an der Meuterei teilgenommen habe, werde bestraft, jeder, der die Waffen gegen die Armee erhoben habe, sei ein Verräter.
Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow erklärte seine Unterstützung für Moskau: Seine Streitkräfte seien bereit, bei der "Niederschlagung der Meuterei" zu helfen und notfalls auch brutale Mittel anzuwenden.
Angesichts des bewaffneten Aufstands haben die Behörden in Moskau und Umgebung den Anti-Terror-Notstand ausgerufen.
Der russische Sicherheitsdienst FSB hat ein Strafverfahren gegen Prigoschin wegen bewaffneten Aufstands eingeleitet.
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Hier finden Sie den Livebericht von Freitag zur Nachlese. (red, 24.6.2023)

Prigoschin und Wagner-Kämpfer werden laut Kreml nicht strafrechtlich verfolgt