Das Wichtigste in Kürze:

Der US-amerikanische Außenminister Anthony Blinken sagte am Sonntag, die Unruhen in Russland seien womöglich noch nicht vorbei. Es könne Monate dauern, bis sich die Lage wieder beruhigt habe.
Sowohl China als auch Nordkorea haben sich unterstützend gegenüber Russland geäußert. Nach einem Besuch des russischen Vizeaußenministers in Peking teilte Russland mit, China würde Russland bei der Erhaltung der innerstaatlichen Sicherheit unterstützen.
Die "militärische Spezialoperation" habe höchste Priorität, sagte Putin in Interview-Auszügen mit dem TV-Sender Rossija am Sonntag. Offenbar wurde dieses schon vor dem Putschversuch aufgezeichnet und erst am Sonntag veröffentlicht.
Ein britischer Ex-General warnt, dass Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin auch aus dem belarussischen Exil heraus eine Bedrohung für die Ukraine sein könnte. Denkbar wäre ein neuerlicher Wagner-Vorstoß auf Kiew. Es handelt sich vorerst um Spekulationen.
Das Krisenkabinett der Bundesregierung hat zur Situation in Russland getagt. Außer routinemäßige erhöhte Sicherheitsvorkehrungen in Österreich wurden keine konkreten Maßnahmen angekündigt.
US-Geheimdienste dürften laut "Washington Post" bereits Mitte Juni erste Informationen zu Prigoschins Plänen erhalten haben. Der "New York Times" zufolge habe es bereits am Mittwoch Hinweise eines bewaffneten Aufstandes gegen das russische Militär gegeben.
Nachdem die Wagner-Truppen von Jewgeni Prigoschin in der Nacht auf Samstag in russisches Territorium eingedrungen und immer weiter in Richtung Moskau vorgerückt waren, kam am Samstagabend die Meldung über den Rückzug: Prigoschin beorderte seine Wagner-Truppen zurück zu ihren Stützpunkten.
Kreml-Sprecher Dimitri Peskow verkündete Samstagabend den Deal, durch den Prigoschins Marsch auf Moskau beendet wurde: Die beteiligten Wagner-Kämpfer würden strafrechtlich nicht verfolgt, jene, die sich von Beginn an nicht an dem vermeintlichen Putschversuch beteiligt haben, würden teilweise in die reguläre Armee aufgenommen, und auch das Verfahren gegen Prigoschin selbst wird eingestellt, er muss das Land aber verlassen und geht nach Belarus.
Zuvor war der Machtkampf zwischen Prigoschin und dem russischen Präsident Wladimir eskaliert: Nach Angaben Prigoschins sollen seine Truppen in der Nacht auf Samstag einen russischen Militärhubschrauber abgeschossen haben und auf russisches Territorium vorgerückt sein. Er meldete unter anderem die Kontrolle über Militäreinrichtungen in der Stadt Rostow am Don sowie in der Stadt Woronesch.
Wie Sie Flüchtlingen in der Ukraine und in Österreich helfen können: eine Liste der Möglichkeiten.
Hier finden Sie den Livebericht von Samstag zur Nachlese. (red, 25.6.2023)

US-Außenminister Blinken warnt: Unruhen in Russland könnten Monate andauern