Wien - SP-Chef Alfred Gusenbauer ließ eine rote Tradition aufleben und lud Mittwochabend zwar nicht zum Kanzlerfest, aber doch zu einem Sommerfest in den Garten des Karl-Renner-Instituts in Altmannsdorf. Konzipiert als Begegnung Gusenbauers mit Wirtschaft und Kultur fanden sich unter den geladenen Gästen unter anderen die Schauspieler Alfons Haider und Marianne Mendt, Autoren-Sprecher Gerhard Ruis, Bawag-Chef Helmut Elsner und der Kaufmännische ORF-Direktor Alexander Wrabetz. Gusenbauer nutzte seine kurze Eröffnungsrede zur Darstellung von Grundsatzfragen - und für den Dank an sein Team. Dabei hob er vor allem die beiden Bundesgeschäftsführerinnen Andrea Kuntzl und Doris Bures, den geschäftsführenden Klubobmann Josef Cap, Wiens Bürgermeister Michael Häupl und Nationalratspräsident Heinz Fischer hervor. Inhaltlich betonte Gusenbauer die SPÖ-Schwerpunkte Bildung und Gesundheit und verwies auf die Wichtigkeit einer raschen EU-Erweiterung. Es werde der Lackmus-Test sein, ob man vor den Rechtsnationalisten in Europa in die Knie gehe und die Erweiterung verschiebe. Insgesamt habe Österreich, wo der Siegeszug der Rechtsnationalisten in der EU begonnen habe, auch als erstes Land die Chance, sich wieder davon zu verabschieden. "Kaltes Österreich" In das selbe Horn hatte zuvor Thomas Joszeffi, Vorstandsvorsitzender der Salinen AG, gestoßen. Wenn in der Wirtschaft ein Management nicht funktioniere, müsse dieses ausgewechselt werden. Ziehe man die Parallele zu Politik, sei zu sagen, "ich denke, die Zeit ist gekommen". Es sei kalt geworden im Land. Alfons Haider bemühte Johann Nestroy mit dem Zitat, die Kultur sei der beste Rohstoff des Landes. Die Regierung ziehe es aber wohl vor, zu sparen, um die Piloten der Abfangjäger zu bezahlen. Braun gebrannt hatte sich am Mittwoch einer eingefunden, der früher selbst als Gastgeber fungierte: Franz Vranitzky. Beim Flanieren durch den Park ebenfalls gesichtet wurden der ehemalige Finanzstaatssekretär und heutige OMV-Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer, ÖGB-Chef Fritz Verzetnitsch und Arbeiterkammerpräsident Herbert Tumpel. Den jazzigen Klängen lauschten zudem unter anderen die Grüne Freda Meissner-Blau, der ehemalige Sonderbotschafter für Restitutionsfragen, Ernst Sucharipa, der Präsident des Jugendgerichtshofs, Udo Jesionek, der Präsident des Verwaltungsgerichtshofs und Vorsitzender der Historikerkommission, Clemens Jabloner, und der abgesetzte Gendarmerie-General Oskar Strohmeyer. (APA)