International
Terrorangst am US-Independence Day
Festveranstaltungen unter strikten Sicherheitsvorkehrungen - FBI: Terrorverdächtige interessieren sich für Sportstadien
Washington - Mit strengsten
Sicherheitsvorkehrungen haben sich die US-Behörden auf ein
Millionen-Publikum bei den Feiern zum ersten Unabhängigkeitstag seit
dem 11. September eingestellt. Mehr als jemals zuvor stehe die US-Flagge für ein "wirklich
vereintes Land", sagte Bush am Donnerstag in Ripley, wo sich mehrere
tausend Menschen zu seiner Ansprache versammelt hatten. Jede
Volksgruppe werde in den USA respektiert, jede Glaubensform geschützt
- und doch seien alle ein Volk, betonte der Präsident. "Wer einen
Amerikaner angreift, greift uns alle an." Gleichzeitig warb Bush dafür, die rund 15.000 US-Soldaten ohne
US-Staatsbürgerschaft unverzüglich einzubürgern: "Diese Männer und
Frauen lieben unser Land - sie beweisen es mit ihrer täglichen
Pflichterfüllung." Der Präsident hatte unlängst eine entsprechende
Eingabe abgesegnet; damit wird die bisher dreijährige Antragsfrist
hinfällig. Am Abend wollte der Präsident vom Balkon des Weißen Hauses
in Washington das große Feuerwerk zum 4. Juli ansehen.
Bush würdigte die
amerikanischen Soldaten und Kriegsveteranen. Für ihren Einsatz in
Friedens- und in Kriegszeiten zolle die Nation den Männern und Frauen
größten Respekt. "Der Jahrestag von Amerikas Unabhängigkeit ist ein Tag zum danke
sagen, ein Tag zum Feiern" sagte Bush. "Am 4. Juli haben wir vieles,
für das wir dankbar sein können: für die Familien, die wir lieben,
für die Möglichkeiten in Amerika, für die Freiheit, die unsere
Vorväter erklärt haben, die von zahlreichen Generationen verteidigt
worden ist und jedem von uns vom allmächtigen Gott gegeben ist."
Strikte Sicherheitsvorkehrungen
Die mehr als 2000 Festveranstaltungen zum Nationalfeiertag fanden
unter strikten Sicherheitsvorkehrungen statt. Über den Städten
patrouillierten Kampfjäger. Bush wollte das Feuerwerk in Washington
am Abend vom Balkon des Weißen Hauses beobachten. Am 4. Juli 1776
wurde in Philadelphia die amerikanische Unabhängigkeitserklärung
unterzeichnet und erstmals öffentlich verlesen.
Auch im Ausland wurden die Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Unter
strengen Vorkehrungen feierten in Afghanistan rund 7.000 US-Soldaten
auf der Militärbasis in Baghram mit Grillparties, Basketballspielen
und Sportspielen ihren Nationalfeiertag. In Pakistan wurden vor der
US-Botschaft und Diplomaten-Residenzen zusätzliche Wachposten
eingerichtet, ebenso vor US-Fluglinien und Wohnhäusern von
US-Bürgern. In Südkorea stellte die Polizei für die Sicherung der
US-Botschaft und US-Militärbasis zusätzliche Beamte ab.
FBI-Bericht
Unterdessen wurde ein interner Bericht des FBI bekannt, nach dem
Terrororganisationen sich verstärkt für Sportstadien in Europa und
den USA interessierten. Das FBI habe alle 56 Regionalbüros und
örtliche Polizeidienststellen darüber in Kenntnis gesetzt, dass
"Einzelpersonen mit Verbindungen zu Terrororganisationen" im Internet
Informationen über große Stadien gesucht hätten, sagte ein
Regierungsbeamter, der anonym bleiben wollte. Angaben über die
ausgespähten Orte wurden nicht gemacht.
Tausende US-Piloten wurden gewarnt, wenn sie bei
Auslandsaufenthalten von "Frauen und Männern nahöstlichen Aussehens"
beschattet würden. Die Vertretung der US-Pilotenvereinigung bei der
Gesellschaft Northwest Airlines veröffentlichte auf ihrer Website
eine Warnung, nach der mehrere Besatzungen von US-Airlines im Ausland
offenbar in Hotels, Restaurants und Kneipen verfolgt worden seien.
Den Crews sei dies in Frankfurt, Amsterdam und London aufgefallen. (APA/Reuters)