Amerika
Karibikgipfel: Zwei Tote bei Straßenkämpfen
Polizei eröffnet Feuer auf Demonstranten - Vorfall in Eröffnungsrede verschwiegen
Georgetown - Kurz vor Eröffnung des Karibikgipfels in
Guyana sind bei Straßenkämpfen in der Hauptstadt Georgetown zwei
Demonstranten von der Polizei erschossen und sechs weitere verletzt
worden. Eine kleine Gruppe der insgesamt mehrere tausend Menschen
zählenden Menge hatte sich von dem Protestzug gelöst und war laut
Polizei in den Amtssitz des Präsidenten eingedrungen. Präsident
Bharrat Jagdeo habe sich zu dem Zeitpunkt aber nicht in dem Anwesen
aufgehalten. Nach den Schüssen zündeten die Demonstranten mehrere
Autos und zwei Gebäude an.Gipfeltreffen von 13 Karibikstaaten
Wenige Stunden nach dem Zwischenfall wurde das jährliche
Gipfeltreffen von 13 Karibikstaaten eröffnet. Der Generalsekretär der
Karibischen Gemeinschaft, Edwin Carrington, ging in seiner
Eröffnungsrede nicht auf die Gewalt ein. Die Demonstranten hatten
gegen die ihrer Auffassung nach herrschende Diskriminierung des
schwarzen Bevölkerungsteils in Guyana durch die Regierung Jagdeos
protestiert, der indianischer Abstammung ist. Die rund 800.000
Einwohner zählende Bevölkerung des südamerikanischen Staates setzt
sich je zur Hälfte aus Menschen afrikanischer und indischer
Abstammung zusammen. (APA/AP)