Wirtschaft
SER Systems beantragt Insolvenz
Mittel aus dem Verkauf des US-Geschäfts noch nicht eingegangen
Neustadt/Wied - Der ehemals am Frankfurter Neuen
Markt gelistete deutsche Softwareanbieter SER Systems AG,
Neustadt/Wied, hat am Donnerstag die Eröffnung eines
Insolvenzverfahrens beantragt. Als Begründung nannte SER akute
Liquiditätsprobleme. Anfang Juni sei das US-Geschäft veräußert
worden, allerdings seien daraus noch keine Mittel zugeflossen. Wie das Unternehmen in einer Ad-hoc-Mitteilung erläutert, hatte
der damalige Alleinvorstand am 12. Juni dieses Jahres das US-Geschäft
der Gesellschaft veräußert. SER habe den Käufer in der Folge
aufgefordert, die ohne Rücksicht auf ihre Liquiditätslage vertraglich
fixierten Kaufpreisfälligkeiten wenigstens zum Teil vorzuverlegen.
Inzwischen sei mit Sicherheit davon auszugehen, dass der Käufer
diesem Verlangen nicht entsprechen wird.
Die Wirksamkeit der Kaufverträge werde von verschiedenen Seiten in
Zweifel gezogen, heißt es weiter. Die kreditgebenden Banken hätten
daher am 2. Juli den bestehenden Poolvertrag gekündigt. Zugleich habe
eine der Poolbanken ihre Kreditlinien mit Wirkung zum 15. Juli
gekündigt. Die Geschäftsführungen der SER Systems AG und der SER
SoftTech GmbH (vormals SER Technology Deutschland GmbH) seien aus
diesen Gründen zu dem Insolvenzantrag verpflichtet gewesen. (APA/Reuters)