Brüssel - Die EU-Kommission hat angesichts der Flugzeugkatastrophe vom Bodensee darauf gedrängt, die Flugüberwachung in Europa einheitlich zu regeln. "Wir müssen die Flugsicherheit verbessern", forderte ein Sprecher von EU-Verkehrskommissarin Loyola de Palacio. So wolle die EU-Kommission das elektronische Kollisionswarnsystem verbindlich vorschreiben, das bei der Schweizer Flugüberwachung Skyguide nach deren Angaben zum Zeitpunkt der Kollision ausgeschaltet gewesen war.Einheitliche Flugkontrolle Zwar sei es zu früh, eine Verbindung zwischen der geplanten einheitlichen Flugüberwachung und dem Unglück über dem Bodensee zu ziehen, sagte Palacios Sprecher Gilles Gantelet. Die Kommission sei jedoch entschlossen, bis Ende des Jahres eine Grundsatzeinigung über die einheitliche Flugkontrolle zu erreichen, damit diese bis 2004 einsatzbereit ist. Streit über die Privatisierung der Flugsicherung etwa in Frankreich dürfe den Aufbau des einheitlichen Luftraums "Single Sky" ebenso wenig behindern wie Abstimmungsprobleme zwischen der militärischen und der zivilen Luftfahrt. Flugkontrollzentren reduzieren Wenn die Zahl der derzeit noch über 40 Flugkontrollzentren reduziert werde, erhöhe dies die Sicherheit, betonte Gantelet. "Immer wenn ein Pilot aus einem Überwachungsbereich in den nächsten fliegt, gibt es einen kritischen Moment." Künftig müsse es weniger Kontrollzentren, aber nicht weniger Fluglotsen geben. Zudem solle die Abstimmung zwischen den Kontrollzentren verbessert werden, deren Zuständigkeit sich nach Flugaufkommen und nicht nach nationalen Grenzen richten solle. "Derzeit ist ein Lotse aus Südfrankreich nicht auf den Einsatz in Nordfrankreich vorbereitet", beklagte der Kommissionssprecher. Zudem müssten die Computersysteme angeglichen werden, die unter den einzelnen EU-Staaten derzeit oft nicht kompatibel seien. Die Schweiz ist zwar nicht EU-Mitglied, hat sich dem Aufbau von Single Sky jedoch angeschlossen. (APA/Reuters)