Luxemburg/Brüssel - Die 15 Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben im vergangenen Jahr in Staaten außerhalb der EU 202 Milliarden Euro investiert. Das war ein Rückgang um 37 Prozent im Vergleich zum Jahr 2000. Diese Daten veröffentlichte das EU-Statistikamt Eurostat am Donnerstag. Gleichzeitig sanken auch die Investitionen aus Drittstaaten in der EU um deutliche 39 Prozent auf 97 Milliarden Euro. Dennoch bleibt die EU damit ein so genannter Nettoinvestor mit 105 Milliarden Euro, das entspricht 1,2 Prozent des gemeinschaftlichen Bruttosozialproduktes. Die Vereinigten Staaten blieben gleichzeitig wichtigstes Ziel- und Herkunftsland von Direktinvestitionen. Fast die Hälfte der Investitionen außerhalb der EU flossen in die USA, 55 Prozent der Gelder aus dem Ausland kamen von dort in die EU. Es folgen weit abgeschlagen Japan und Kanada als Ziel-und Herkunftsländer von Direktinvestitionen aus EU-Staaten. Deutschland war mit 60 Milliarden Euro der größte Auslandsinvestor, gefolgt von Belgien und Luxemburg, die gemeinsam erfasst werden und auf 40 Milliarden Euro kamen. Der Anteil Großbritanniens ging um massive 85 Prozent auf sechs Milliarden Euro zurück. Auch die Auslandsinvestitionen aus Frankreich sanken um 61 Prozent im Vergleich zum Jahr zuvor. Interessant ist, dass Österreich 2001 zu den wenigen EU-Ländern gehörte, in denen die Geldflüsse ins Ausland, wenn auch nur geringfügig, stiegen: von 2,629 Milliarden Euro im Jahr 2000 auf 2,681 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Die Zuflüsse aus dem Ausland gingen hingegen laut Eurostat von 646 Millionen Euro auf 285 Millionen Euro zurück. (APA, DER STANDARD, Printausgabe 5.7.2002)