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Ägypter richtete Blutbad bei El-Al an
Schießerei in Los Angeles: Israel spricht von Terroranschlag - FBI wiegelt ab - Todesschütze identifiziert
Los Angeles - Ein mit zwei Pistolen und einem Messer bewaffneter Mann hat am Donnerstag am Schalter der israelischen Fluggesellschaft El-Al im internationalen Flughafen von Los Angeles ein Blutbad angerichtet und zwei Menschen getötet. Wach-männer der Fluggesellschaft griffen sofort ein und erschossen den Täter, einen 41 Jahre alten Ägypter, der seit zehn Jahren in den USA lebte. Vier Menschen wurden verletzt.Das israelische Außenministerium sprach von einem Terroranschlag, für den sich die Täter bewusst den amerikanischen Nationalfeiertag ausgesucht hätten, legte aber keine Beweise vor. Vorsichtiger äußerte sich die US-Bundespolizei FBI. Deren Sprecher Matt McLaughlin erklärte, das Motiv des Mannes sei nach wie vor unbekannt.
Keine Terrorwarnung
Auch ein terroristisches Motiv könne zwar nicht ausgeschlossen werden, man habe aber bisher keine Anhaltspunkte dafür. Der stellvertretende El-Al-Direktor Yitzhak Amitai sagte, bei der Gesellschaft sei keine Terrorwarnung eingegangen.
Der Name des Todesschützen wurde mit Hesham Mohamed Hadayet angegeben. Der Mann aus Irvine südlich von Los Angeles habe als Chauffeur gearbeitet und sei schon vor zehn Jahren aus Ägypten nach Kalifornien gekommen.
Bei den beiden Todesopfern handelt es sich um eine 20-jährige Frau, die in der Bodenabfertigung arbeitete, und um einen 46 Jahre alten jüdischen Juwelier aus Los Angeles. Der Vater von acht Kindern hatte einen Freund zum Flughafen gebracht.
Der israelische Außenminister Shimon Peres lobte die "schnelle Reaktion und den Mut" der El-Al-Wachleute. Die Einrichtungen der El-Al gehören zu den am besten gesicherten weltweit.
Der Vorfall ereignete sich am amerikanischen Nationalfeiertag, der nach den Anschlägen vom 11. September und wegen möglicher Terrorangriffe unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen stand. Aus dem Büro von US-Präsident George W. Bush verlautete, Hinweise zu einem möglichen Anschlag lägen nicht vor. Es werde aber auch nichts ausgeschlossen. (DER STANDARD, Printausgabe 06./07.07.2002)