Belgrad - Der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica ist der Ansicht, dass keine gegenseitigen Entschuldigungen wegen der im Laufe der Kriege in Kroatien und Bosnien verübten Kriegsverbrechen zu erwarten seien. Kriegsverbrechen habe es "auf allen Seiten" gegeben und die Verantwortung dafür liege ebenfalls auf allen Seiten, erklärte der jugoslawische Staatschef gegenüber der serbischen Redaktion des US-Sender "Free Europe". Die Präsidenten Jugoslawiens und Kroatiens, Kostunica und Stipe Mesic, werden am 15. Juli zu einem Treffen mit ihrem bosnischen Amtskollegen Beriz Belkic in Sarajewo erwartet. "Wir müssen alles unternehmen, damit es eine normale Zusammenarbeit unter diesen drei Staaten und auch offene Staatsgrenzen gibt. Wir müssen uns für möglichst große Handelsfreiheit und die Beseitigung von bestehenden Hindernissen einsetzen, was den freien Menschen- und Warenverkehr anbelangt. Dadurch wird sich die Situation allmählich verändern", sagte Kostunica. Die bosnische Luftfahrtgesellschaft "Air Bosna" wird am Freitag nach elf Jahren einen ersten Linienflug zwischen Sarajewo, Belgrad und Dubrovnik aufnehmen.(APA)