Ferrol - Gut 30 Jahre nach dem Tod von Francisco Franco (1939-1975) und dem Ende der Diktatur in Spanien ist dessen umstrittenes Reiterstandbild im Zentrum seiner Geburtsstadt Ferrol entfernt worden. Das sechs Tonnen schwere Denkmal wurde in der Nacht zum Freitag mit Hilfe eines Krans abmontiert und ins Marinemuseum der nordwestspanischen Hafenstadt gebracht, wie der Rundfunk berichtete. Die Entscheidung war gegen den Protest vieler Einwohner von dem linksnationalistischen Bürgermeister Xaime Bello getroffen worden. Andere feierten den Abtransport mit erhobener Faust und Gesang. Auf dem frei gewordenen Gelände soll ein Parkplatz entstehen. Auf die bronzene Statue waren in den vergangenen Jahren mehrere Anschläge verübt worden. Doch selbst die Explosion einer Bombe konnte dem größten Reiterstandbild Spaniens nichts anhaben. Es zeigt Franco während der Abnahme einer Militärparade im April 1945 - es war das einzige Mal in fast 40 Jahren Diktatur, dass er hoch zu Ross an einer solchen Zeremonie teilnahm. In Ferrol, das lange Zeit offiziell den Zusatz "del Caudillo" (des Führers) im Namen trug, erinnern aber noch Straßen und Plätze an den Herrscher "von Gottes Gnaden". Auch im übrigen Spanien ist Franco vielerorts im Stadtbild noch präsent, so etwa mit einem Reiterstandbild vor dem Umweltministerium in Madrid. (APA/dpa)