Seit Jahren wird es proklamiert

nun scheint es tatsächlich bald soweit zu sein: das denkende Haus nimmt Realität an. Der koreanische Elektrokonzern LG Electronics präsentiert gleich eine ganze Palette von Internet-Hightech-Haushaltsgeräten, die schon bald im Handel erhältlich sein werden. So etwa diese Mikrowelle, die neben allen bekannten Merkmalen und Funktionen eines Kochgerätes auch Rezepte und Kochtipps aus dem Internet laden kann und diese dann auf dem LCD-Bildschirm anzeigt.

Foto: LG Electronics

Dieses Klimageräte kann sich über das Internet

ein- und ausschalten lassen, gibt via Breitbandanschluss Informationen über das Raumklima an den Besitzer weiter und hat ein Selbstdiagnose-Programm installiert, das im Falle des Falles auch den Elektriker rufen kann.

Foto: LG Electronics

Das Prunkstück des Hauses

soll der Internet-Kühlschrank werden. Mit Windows 98 als Betriebssystem sollen sämtliche Funktionen auch der anderen Internet-Haushaltsgeräte kontrollierbar und regulierbar sein. Ein 15-Zoll-Display ermöglicht Fernsehen, Musikhören und Internet-Surfen via Breitbandinternet. Auch Telefonie, E-Mail und Video-Mail - dank eingebauter Kamera und Mikrofone - sind möglich. Das Display lässt sich herausziehen und Stereo-Lautsprecher sind ebenfalls integriert. NAtürlich weiß der Kühlschrank welche Waren eingelagert sind beziehungsweise welche er online bestellen soll. Ein digitales Handbuch, Telefonnummernspeicher, Handschriftenerkennung, ein Selbstdiagnose-Programm, Kochrezepte und Wetterinformationen können abgerufen werden beziehungsweise sind schon integriert.

Foto: LG Electronics

Von Zuhause weg und die Waschmaschine läuft?

Auch dies stellt in Zukunft kein Problem mehr dar. Einfach via Internet die Waschmschine ansurfen, abdrehen oder kontrollieren ob das Programm noch läuft, Waschprogramme verändern (eine witzige Idee für die nächsten Hack-Angriffe!) oder einfach zusehen wie die Maschine arbeitet. Selbstdiagnose und LCD-Bildschirm komplettieren das Angebot.

Foto: LG Electronics

Bild nicht mehr verfügbar.

Der Testversuch

Um zukünftigen Konsumenten die Angst vor den "intelligenten Geräten" zu nehmen und um zu zeigen was schon machbar ist, hat LG Electronics in den letzten Wochen eine Gruppe junger Leute im Londoner Nobelkaufhaus "Harrods" eingesperrt und sie mit den Internet-Haushaltsgeräten alleine gelassen. Das Ergebnis ist noch unter www.lginternetfamily.co.uk zu betrachten.

Foto: APA/EPA/Nicolas Asfouri

Bild nicht mehr verfügbar.

Auch andere Anbieter haben schon ihre Produkte vorgestellt

So haben IBM und Miele bereits vor einiger Zeit ihre Internet-Waschmaschine vorgestellt. Über Handy und Internet lassen sich Funktionen einstellen, verändern und der Waschvorgang überwachen. Das Gerät kann selbständig SMS an den Elektriker ihres Vertrauens verschicken und hat ein Selbstdiagnoseprogramm installiert. Neben den GSM-Funktionen wurde auch an eine Firewall gedacht.

Foto: Reuters/Fabrizio Bensch

Bild nicht mehr verfügbar.

Wozu noch arbeiten?

In Japan wurde auch schon die erste automatische Waschanlage für den Menschen präsentiert. Einfach hineinlegen und sauber rauskommen. Die "Sante Lubain 999", so der Name des Körperreinigungsgerätes wurde schon vor einiger Zeit vorgestellt, noch sind keine Internet-Features inkludiert, aber auch dies ist sicherlich nur eine Frage der Zeit und dann können Konsumenten während sie sich von 13 Duschdüsen reinigen lassen, E-Mails lesen, telefonieren oder die anderen Haushaltsgerätes einkaufen, kochen, waschen und kühlen lassen. Die Frage ist eigentlich nur: "Wer nimmt uns die alltägliche Arbeit ab und verdient das Geld um sich solche High-Tech-Geräte leisten zu können?" - Vielleicht die nächste Generation der internetgesteuerten Robohunde und Katzen, die dann sicherlich mit Sprachausgabe und Selbstdiagnose viel Unterhaltung in unser Leben bringen werden.

Foto: APA/AFP/Kazuhiro Nogi