Algier - Eine Serie von Bombenanschlägen mit mindestens 36 Toten hat am Freitag in Algerien den 40. Jahrestag der Unabhängigkeit von Frankreich überschattet. Das folgenschwerste Attentat ereignete sich in Larba südöstlich von Algier, wo auf einem belebten Markt mindestens 35 Menschen getötet und Dutzende verletzt wurden. Einen weiteren Toten gab es bei einer Bombenexplosion im Osten des Landes. An einem Mittelmeerstrand wurde bei einem Anschlag ein Kind leicht verletzt. Der Sprengsatz auf dem Markt von Larba war unter einem Kanaldeckel versteckt. Unter den Opfern befanden sich auch viele junge Menschen, die zum Einkaufen unterwegs waren. Es war das schwerste Attentat in Algerien in diesem Jahr überhaupt. Die Behörden hatten die Sicherheitsvorkehrungen zwar verstärkt, vorwiegend aber nur in der Hauptstadt Algier. Eine weitere Bombe explodierte nahe der Stadt Jijel, 200 Kilometer östlich von Algier, auf einem Friedhof. Dort fand gerade eine Feier zu Ehren der Veteranen des Unabhängigkeitkriegs statt. Bei dem Anschlag wurden APS zufolge ein Sicherheitsbeamter getötet und eine weitere Person verletzt. Ein Sprengsatz detonierte an einem Strand etwa 35 Kilometer westlich von Algier. Dabei wurde ein fünfjähriger Junge leicht verletzt. Die Explosion löste Augenzeugenberichten zufolge unter den Strandbesuchern Panik aus. Zunächst bekannte sich niemand zu den Attentaten. Es wurde jedoch vermutet, dass sie auf das Konto islamischer Extremisten gehen. Larba gilt als Hochburg der Bewaffneten Islamischen Gruppe (GIA), der zahllose Terroranschläge der vergangenen Jahre zugeschrieben werden. Seit der Annullierung der Parlamentswahl von 1992, bei der sich ein Sieg der Islamischen Heilsfront (FIS) abzeichnete, sind mehr als 120.000 Menschen der politischen Gewalt in Algerien zum Opfer gefallen. Allein seit Beginn dieses Jahres gab es laut Medienberechnungen mehr als 750 Tote bei Angriffen der Extremisten.(APA/AP)