WorldCom-Anleihebesitzer prüfen Umtausch in Unternehmensaktien
Größte US-Insolvenz droht - Untersuchung wegen Falschbuchungen in der Höhe von 3,8 Milliarden Dollar
Redaktion
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Anleihebesitzer des nach einem
Mrd.-Bilanzskandal schwer angeschlagenen US-Telekomunternehmens
WorldCom ziehen einen Vorschlag in Erwägung, ihre Forderungen im Zuge
eines Konkursverfahrens in Aktien umzutauschen. Das vorvereinbarte
Konkursverfahren würde im Rahmen des Kapitel Elf des
US-Konkursrechtes durchgeführt, berichtete das "Wall Street Journal"
am Freitag.
WorldCom schuldet seinen Banken und anderen Gläubigern 32,8 Mrd.
Dollar (33,5 Mrd. Euro). Die Anleihebesitzer sind mit 26 Mrd. Dollar
die mit Abstand wichtigsten Gläubiger.
Größte US-Insolvenz droht
Sollte WorldCom Konkurs anmelden, wäre dies die bei weitem größte
US-Insolvenz. WorldCom hatte zum Jahresbeginn Vermögenswerte von 104
Mrd. Dollar in den Büchern - doppelt so viel wie der Ende vergangenen
Jahres zusammengebrochene Energiehändler Enron im bisher größten
Insolvenzfall.
Die Anleihebesitzer hätten im Rahmen des Konkursverfahrens einen
größeren Einfluss als ohne ein solches Verfahren. Ein Konkursantrag
wäre ein Eingeständnis, dass die Gesellschaft nur schuldenfrei
überleben könne, schrieb die Zeitung. In dem Plan werde davon
ausgegangen, dass das WorldCom-Geschäft ohne die erdrückende
Schuldenlast grundsätzlich gesund sei.
Falschbuchungen in der Höhe von 3,8 Milliarden Dollar
WorldCom wird vom US-Justizministerium, der amerikanischen
Wertpapier- und Börsenkommission SEC und vom Kongress wegen
Falschbuchungen von 3,8 Mrd. Dollar untersucht, mit deren Hilfe
tatsächliche Verluste in Gewinne verwandelt wurden.
WorldCom ist die zweitgrößte US-Anbieter von Ferngesprächen. Über
seine Netze fließt auch ein erheblicher Teil des Internet-Verkehrs.
Das amerikanische Justizministerium will eine firmeninterne Prüfung
über die Buchführungsprobleme der WorldCom einschränken, um erst
selbst seine Untersuchung bei dem Unternehmen durchführen zu können,
berichtete die Zeitung. Das Justizministerium habe die ungewöhnliche
Forderung gestellt, die Manager und andere potenzielle Zeugen zuerst
befragen zu können, bevor jemand von WorldCom mit ihnen spreche.
Dieser Schritt deute an, dass die Staatsanwälte wegen einer möglichen
Beeinflussung von Zeugen besorgt seien.(APA/dpa)
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