Innsbruck - Von der Erreichung des Kyotozieles, wonach in Österreich die Luftschadstoffe um 13 Prozent verringert werden sollen, sei man noch "weit weg", erklärte Umweltminister Wilhelm Molterer am Freitag bei einer Pressekonferenz in Tirol. In den vergangenen Jahren habe man sich von diesem Ziel entfernt. Grund dafür sei die Schadstoffbelastung durch Verkehr und Hausbrand, betonte der Minister im Anschluss an die Landes-Umweltreferenten-Konferenz in Pertisau am Achensee.Klimastrategie Als einen der ersten Schritte zur Umsetzung der Klimastrategie ziele der Bund auf eine weitere Erhöhung und Konzentration von Klimaschutzförderungen ab, führte Molterer aus. Es sei notwendig, die Betroffenheit und Bereitschaft zum Umweltschutz jedes Einzelnen mittels bewusstseinsbildender Kampagnen zu wecken. Eine Zusage der Länder, im Rahmen der Wohnbauförderung Mittel zu Gunsten der Sanierung von Wohnhäusern und von ökologischen Maßnahmen beim Neubau umzuschichten, wurde vom Ressortchef begrüßt. Die Länder hätten zu wenige konkrete Maßnahmen des Bundes in der im Juni diesen Jahres beschlossenen Klimastrategie gesehen, sagte der Tiroler SP-Umweltlandesrat, LHStv. Hannes Gschwentner, der den Vorsitz der seit Donnerstag dauernden Konferenz inne hatte. Die Wohnbauförderungsmaßnahmen der Länder allein würden nicht genügen. Das Kyotoziel bedürfe weit umfassenderer Maßnahmen vor allem auf Bundesebene. Maßnahmen Gschwentner hob die problematische Auswirkung der Seveso-II-Richtlinie der EU auf die Raumordnung hervor. Dabei handle es sich um Schutzbestimmungen für die Bevölkerung, die in der Nähe von Betrieben wohnen, welche gefährliche Stoffe oder Güter lagern. Rechtsmaßnahmen, z.B. in der Gewerbeordnung seien daher notwendig, betonte Gschwentner und forderte den Bund auf, in diesem Sinne tätig zu werden. Eine Initiative zur energetischen Verbesserung von Bundesgebäuden via Drittfinanzierung ("Contracting") kündigte Molterer an. Dabei sprach er von einem neuen Ansatz. Die Bezahlung des Energieversorgers, z.B. für eine Bundesschule, ergebe sich aus der Ersparnis für die Energiekosten. Die Umweltreferenten der Landesregierungen haben bei ihrer Konferenz eine Empfehlung an die Landeshauptleutekonferenz verabschiedet, die nationale Klimastrategie zu begrüßen. Die Klimastrategie ist ein Paket von emissionsverringernden Maßnahmen für die Sektoren Energieerzeugung, Verkehr, Raumwärme, Industrie, Land-, Forst- und Abfallwirtschaft. Vom Ministerrat wurde die Strategie bereits im Juni beschlossen. Da aber eine Reihe von Maßnahmen in die Zuständigkeit der Länder fallen, ist die Zustimmung der Landeshauptleutekonferenz notwendig. (APA)