Islamabad - Pakistans Präsident General Pervez Musharraf hat per Dekret die Amtszeiten von Ministerpräsidenten beschränkt. Mit der am späten Samstagabend von der Nachrichtenagentur APP verbreiteten Anordnung wird praktisch eine Wiederwahl der früheren Premierminister Nawaz Sharif und Benazir Bhutto ausgeschlossen. Der Erlass schreibt vor, dass Personen, die bereits zwei Mal das Amt des Premiers oder des Regierungschefs einer Provinz bekleidet haben, nicht erneut die Funktion übernehmen. "Das ist notwendig, um die demokratischen Institutionen zu stärken", zitierte APP aus der Präsidentenverordnung. Die im Exil lebenden früheren Premiers Benazir Bhutto und Nawaz Sharif durften nicht ins Land zurückkehren, um im Mai an der Volksabstimmung teilnehmen, mit der Musharraf seine Macht vor den Parlamentswahlen im Herbst zementieren ließ. Der General war im Oktober 1999 durch einen nachträglich vom Obersten Gerichtshof gut geheißenen Militärputsch an die Macht gekommen. Er regiert auf der Grundlage einer "vorläufigen Verfassungsanordnung", die ihn mit weit reichenden Vollmachten ausstattet. Nach der Demission von Staatspräsident Muhammad Rafiq Tarar im Juni 2001 übernahm Musharraf neben seinen Funktionen als Armee- und Regierungschef auch das Amt des Staatsoberhauptes. (APA/Reuters)