Innsbruck - Nach "neuen Wegen zur Beschränkung des Transitverkehrs" will der Tiroler Landeshauptmann Wendelin Weingartner (V) nach dem Verkehrsgipfel vom Freitag in Berlin suchen. Eine entsprechende Verordnung nach dem Immissionsschutzgesetz Luft (IG-Luft) soll in den nächsten Tagen vorgestellt werden, erklärte Weingartner am Samstag in seiner turnusmäßigen Radiorede. Bei dem Treffen in Berlin habe er darauf aufmerksam gemacht, dass zur Einhaltung der Luftgrenzwerte Verkehrsbeschränkungen notwendig seien, betonte der Landeshauptmann. Das Land Tirol werde "alle entsprechenden rechtlichen Möglichkeiten nutzen". Zu dieser Vorgangsweise habe es "keinerlei Widerstand der beteiligten Verkehrsminister" gegeben. Die IG-Luft-Verordnung sehe unter anderem auch Nachtfahrverbote vor. Beim Verkehrsgipfel seien "kleine Fortschritte" erzielt worden, "eigenständiges Handeln" bleibe aber notwendig. Bei den Nachbarländern Tirols, vor allem bei Italien, würden "die harten Fronten bröckeln" und es entstehe ein "Problembewusstsein bezüglich des Alpentransits". Einigkeit herrsche darüber, dass die Zukunft des Gütertransports nicht allein auf der Straße liege, sondern vor allem "durch einen Ausbau der Schieneninfrastruktur eine umweltverträglichere Lösung" geschaffen werden könne. Italien sei an einer schnelleren Umsetzung des Brennerbasistunnels interessiert und wolle sich auch an der Finanzierung beteiligen. Auch die Idee eines Ökozuschlages auf die LKW-Maut auf der Strecke zwischen München und Verona zur Finanzierung des Brennerbasistunnels finde die Verhandlungsbereitschaft Italiens, sagte Weingartner. Diese neuen Schieneninfrastrukturen sollen nicht nur der "Entschärfung der Verkehrsprobleme, sondern auch der Sicherung des Wirtschaftsstandortes Tirol" dienen. (APA)